Mainz – Rudi Völler verabschiedete sich nach dem letzten Kraftakt des Jahres mit einem seligen Lächeln in den kurzen Weihnachtsurlaub.
Das späte 1:0 (0:0) beim FSV Mainz 05 sorgte beim Sport-Geschäftsführer von Bayer Leverkusen für große Erleichterung und steigerte die Vorfreude auf die Rückrunde. «Der Dreier tut richtig gut. Wir sind oben dabei, nur zwei Punkte hinter dem Vierten», stellte Völler mit Blick auf die Tabelle der Fußball-Bundesliga zufrieden fest und blickte erwartungsfroh dem Jahr 2020 entgegen: «Wir spielen auf allen drei Hochzeiten, sind im DFB-Pokal noch dabei, in der Europa League und wollen in der Bundesliga unsere Ziele erreichen. Ich hoffe, wir haben noch lange viele Englische Wochen.»
Das Happy End durch den Last-Minute-Treffer von Joker Lucas Alario in der Nachspielzeit versöhnte die zuletzt unzufriedenen Fans und versetzte auch die Bayer-Profis zum Jahresausklang in Hochstimmung. «Wir haben eine gute Hinrunde gespielt, auch wenn wir das eine oder andere Spiel hergeschenkt haben», bilanzierte Vorlagengeber Kevin Volland. Und Mittelfeldmann Nadiem Amiri bekannte: «Die Erleichterung ist riesengroß. Nach den zwei Niederlagen zuvor war das genau der Sieg, den wir gebraucht haben. Mit solch einem Jahresabschluss kann man glücklich in den Urlaub gehen.»
Der Erfolg vor 24 345 Zuschauern war ein wichtiges Signal, dass die Moral unter dem Bayer-Kreuz stimmt. In Unterzahl stemmten sich die Gäste nach der Gelb-Roten Karte für Wendell (71.) gegen eine Niederlage und schlugen dann eiskalt zu. «Wir sind ein charakterstarkes Team», sagte Volland.
Das sieht auch Trainer Peter Bosz so. «Wir wollten unbedingt gewinnen. Ein riesen Kompliment an die Mannschaft», lobte der Niederländer und beteuerte nach dem bereits fünften Platzverweis in dieser Saison: «Wir haben kein Disziplin-Problem. Das muss Zufall sein, denn wir haben keine gemeinen Spieler.»
Mit 28 Punkten überwintert Leverkusen auf Rang sechs und hat im Kampf um die internationalen Startplätze alle Optionen – inklusive einer erneuten Champions-League-Teilnahme. «Wir kämpfen mit Mönchengladbach, Wolfsburg und Schalke um den vierten Platz», prophezeite Völler. «Vielleicht habe ich auch noch ein, zwei Teams vergessen.» Kann man so sagen, denn Hoffenheim und Freiburg mischen als direkte Verfolger auch noch mit.
Für Bayer spricht ein großer Kader mit viel Qualität, der in der Winterpause mit dem argentinischen Nationalspieler Exequiel Palacios weiter verstärkt wird. «Einige Dinge müssen wir in der Rückrunde verbessern, gerade gegen tief stehende Mannschaften», sagte Völler. Dabei könnte der 22-Millionen-Euro-Mann von River Plate Buenos Aires helfen. «Palacios ist ein technisch starker Mittelfeldspieler mit Zug zum Tor und der Fähigkeit, seine Mitspieler einzusetzen», so Völler.
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(dpa)