Wintersport

EM-Titel für Lochner beim deutschen Dreifach-Erfolg

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Winterberg – Jubelschreie und pure Erleichterung nach dem erneuten EM-Titel für Johannes Lochner im Viererbob:

Der für Stuttgart fahrende Berchtesgadener bezwang beim parallel ausgetragenen Heim-Weltcup in Winterberg Doppel-Olympiasieger und -Weltmeister Francesco Friedrich, der tags zuvor das Rennen in der Königsklasse gewann. Mit seiner Crew Florian Bauer, Christopher Weber und Christian Rasp fuhr Lochner im Finallauf mit zwei Hundertstelsekunden Vorsprung noch am führenden Friedrich vorbei. Nico Walther vom BSC Sachsen Oberbärenburg komplettierte den deutschen Dreifach-Erfolg.

«Es war trotz des Mistwetters hier ein perfekter Tag für uns», meinte Lochner, der sich mit einem sauberen Lauf noch an Friedrich vorbeischob. Dabei wäre er im ersten lauf fast in der Zielkurve gestürzt. Nur der Einschlag in die Bande verhinderte das Kippen des Schlittens. «Das Eis war im zweiten Lauf total ruppig, das war vielleicht auch das Verhängnis für Franz», meinte der Bayer, der in den nächsten Weltcup-Rennen nur Viererbob fährt.

Der am Tag zuvor siegreiche Friedrich haderte ebenfalls mit den schlechten Sichtverhältnissen. «Es war nicht einfach, gestern war uns im zweiten Lauf eine perfekte Fuhre gelungen, heute war Hansi einfach besser», meinte Friedrich, der diesmal statt mit einem FES- einen Wallner-Schlitten fuhr. Erneut hatte er den Viererbob-EM-Titel verpasst. Nach vier EM-Siegen im Zweierbob ist das der einzige Titel, der in seiner umfangreichen Sammlung noch fehlt. «Da liegt vielleicht ein kleiner Fluch drauf», sagte der 29 Jahre alte Ausnahmepilot augenzwinkernd.

Bei den Frauen sorgte Stephanie Schneider für den ersten deutschen Saisonsieg. Mit ihrer Gladbecker Anschieberin Kira Lipperheide setzte sich die WM-Zweite mit vier Hundertstelsekunden Vorsprung vor Olympiasiegerin und Weltmeisterin Mariama Jamanka durch. Die Pilotin vom BRC Thüringen fuhr erstmals in dieser Saison mit Annika Drazek vom TV Gladbeck, die zuletzt wegen muskulärer Probleme pausierte. Weltcup-Debütantin Laura Nolte sorgte mit Deborah Levi für den deutschen Dreifach-Erfolg.

«Nachdem wir uns zuletzt für die WM in Altenberg qualifiziert haben, war der Druck etwas weg. Vielleicht war die Leichtigkeit ja der Schlüssel für den Erfolg», sagte Schneider, während Jamanka meinte: «Der erste Lauf war etwas fehlerbehaftet, das passiert mir hier in Winterberg ja öfters. Ansonsten bin ich total zufrieden.»

Entgegen der Männer mit den großen Schlitten tragen die Frauen ihre EM-Rennen im Zweierbob wie die Männer erst beim Weltcup in Sigulda aus. Auf der lettischen Bahn können die Viererbobs nicht starten, daher wurden die Titel in der Königsklasse in Winterberg vergeben.

Fotocredits: Caroline Seidel
(dpa)

(dpa)

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