Brisbane – Boris Becker hat nach dem völlig enttäuschenden Auftritt von Alexander Zverev beim ATP Cup dem 22 Jahre alte Hamburger personelle Konsequenzen nahegelegt.
Er würde sich wünschen, dass Zverev bald einen neuen Trainer finde, sagte Kapitän Becker in einem interview der «Frankfurter Allgemeine Zeitung». «In den nächsten zwei Wochen wahrscheinlich nicht, aber vielleicht im Februar, und dass er dann auch mal Zeit mit dem Trainer alleine verbringt», erklärte Becker.
Bisher wird Zverev, der beim neuen ATP Cup drei Niederlagen in drei Spielen kassierte, von seinem Vater trainiert. «Ich glaube, dass der Vater immer eine Rolle im Tennisleben und auch sonst bei Sascha und bei seinem Bruder Mischa spielen wird», sagte Becker.
Mit einem neuen Trainer höre man aber mal neue Stimmen, mache neue Trainingsformen. «Ich glaube, solange der Vater so eine dominante Rolle auf dem Trainingsplatz spielt, wird es letztendlich immer nach seinem Kopf gehen», sagte Becker.
Zverev selbst hatte nach seiner dritten Niederlage in Brisbane gesagt: «Ich brauche Trainingszeit, muss Matches gewinnen, dann wird es schon wieder irgendwie laufen.» Bis zu den Australian Open ab 20. Januar will er auf dem Trainingsplatz an seiner Form arbeiten.
Zverev brauche weniger einen Tritt in den Hintern, sondern einen Weckruf, meinte Becker über den Siebten der Tennis-Weltrangliste. «Er ist irgendwo in einem dunklen Zimmer gefangen und sucht den Lichtschalter. Zverev müsse erkennen, dass er auf der falschen Straße sei, meinte der 52-Jährige.
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(dpa)