Hannover – Basketball-Bundestrainer Henrik Rödl setzt auch in Zukunft auf NBA-Profi Dennis Schröder: «Er ist ein absoluter Ausnahmespieler.»
«Es wäre traurig, wenn er nicht dabei wäre», sagte Rödl im Interview des Fachmagazins «BIG» mit Blick auf diesen Sommer, in dem in Split vom 23. bis 28. Juni das Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele in Tokio (24. Juli bis 9. August) ansteht.
Nach der enttäuschend verlaufenden Weltmeisterschaft in China, die Deutschland nur als 18. beendete, hatte es viel Kritik an Schröder gegeben. Der Point Guard von den Oklahoma City Thunder soll zu viele Freiheiten gefordert haben. Rödl will im März in die USA reisen, um mit den NBA-Profis wie Schröder, Daniel Theis oder Maxi Kleber zu sprechen. «Am Ende muss jeder Spieler selbst entscheiden, ob er dabei ist – und unter welchen Voraussetzungen», sagte Rödl.
Der Bundestrainer will die Zügel nach der schwachen WM deutlich anziehen. «Ich werde in meiner Ansprache aggressiver und forscher sein», sagte der Ex-Profi. Zudem soll mehr gemeinsame Zeit in der Halle verbracht werden. «Richtig ist, dass wir künftig insgesamt mehr trainieren müssen, um das Team zu festigen», sagte Rödl. In der Vorbereitung soll darüber hinaus gegen stärkere Gegner getestet werden, um dann im Ernstfall auch für Rückschläge gewappnet zu sein.
Rödl sieht das deutsche Team in der Olympia-Qualifikation als Außenseiter. «Ganz klar, es wäre schon eine Überraschung, wenn wir uns qualifizieren. Aber wir haben eine realistische Chance, das sind alles keine Teams, die wir nicht an irgendeinem Tag auch mal schlagen können.» Er setzt dabei auch darauf, dass seine Spieler die Schmach von China vergessen machen wollen. «Wir kommen als Team zusammen, das nichts geleistet hat. Wir haben etwas zu beweisen.» Deutschland trifft in Split in der Vorrunde auf Russland und Mexiko. Nur der Sieger des Sechster-Turniers schafft es noch zu den Sommerspielen.
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(dpa)