Berlin – Alba Berlin hat genug vom Finalfluch. «Wir wollen uns natürlich endlich auch belohnen», sagte Manager Marco Baldi vor dem Endspiel um den deutschen Basketball-Pokal am Sonntag (20.30 Uhr/Magentasport) in eigener Halle.
Nach zuletzt fünf gescheiterten Versuchen unter Trainer Aito Garcia Reneses hat der frühere deutsche Serienmeister den ersten Titel seit vier Jahren fest im Blick. Gegen die EWE Baskets Oldenburg scheinen die Voraussetzungen durchaus gut, nicht auch das sechste wichtige Endspiel nacheinander zu verlieren.
«Dadurch, dass wir zu Hause spielen, ist die Anspannung und Vorfreude noch größer. Man bereitet sich fast noch mehr darauf vor», sagte Berlins Kapitän Niels Giffey. Die zuletzt so großen Personalsorgen des Hauptstadtclubs sollen auf dem Weg zum ersten Cupgewinn seit 2016 ebenso keine Rolle spielen wie der Ärger um die lange Zeit offene Hallenfrage. Die Gäste aus Oldenburg stören sich an der späten Anwurfzeit. Nur so kann das Duell überhaupt an der Spree stattfinden.
Als das Finale nach Berlin gelost wurde, stand Alba noch keine Halle zur Verfügung, da die Arena am Ostbahnhof durch das Heimspiel der Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey Liga gegen die Adler Mannheim belegt war. Ein organisatorischer Kraftakt macht es möglich, dass erstmals beide Begegnungen an nur einem Tag stattfinden können. 250 Personen werden damit beschäftigt sein, die Eisfläche abzudecken und alles bereit für Alba und Oldenburg zu machen.
Dadurch rutscht die Anwurfzeit allerdings so spät in den Abend, dass die Oldenburger Probleme für ihre mitreisenden Fans beklagten. «Das Finale bekommt nicht den würdigen Rahmen», sagte Geschäftsführer Hermann Schüller und erneuerte am Freitag seine Kritik. «Es gibt Dinge, die man immer noch verbessern kann. Wir haben uns damit aber nun arrangiert.» 1300 Baskets-Fans – so viele wie nie zuvor – werden trotzdem mitreisen und hoffen auf den zweiten Pokalcoup nach 2015.
Anfang des Monats hatte Alba noch mit 88:93 in Oldenburg verloren. Das Spiel sei noch im Kopf, sagte Berlins Nationalspieler Giffey: «Das zeigt, dass man das zu 100 Prozent ernst nehmen muss.» Die verlorenen Endspiele – zwei in der Meisterschaft, zwei im Pokal und eins im Eurocup – sollen jetzt eher zur Motivation dienen. «Ich kenne kein Team, das in den letzten Jahren so viele Finals gespielt hat wie wir», sagte Alba-Geschäftsführer Baldi, der mit seiner Mannschaft zum zehnten Mal den nationalen Cup gewinnen kann: «Wenn man bis in ein Finale kommt, ist das immer auch ein Zeugnis der Qualität.»
Erstmals unter dem spanischen Coach Aito hat Alba nun in einem titelentscheidenden Match Heimrecht. Durch die Dauerbelastung in Bundesliga und Euroleague ist die Liste an angeschlagenen und verletzten Spieler jedoch lang. Er wisse noch gar nicht, wen er einsetzen kann, betonte Aito. Unterdessen setzt Oldenburg auch auf die massive Fanunterstützung. «Die Stadt, die Region stehen hinter uns. Für uns ist das sehr wichtig, dass wir dort nicht alleine sind», sagte Oldenburgs Center Rasid Mahalbasic.
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(dpa)