Bonn – Geschäftsführer Oliver Mintzlaff vom Fußball-Bundesligisten RB Leipzig hat die Nähe von Langstreckenläuferin Konstanze Klosterhalfen zum mittlerweile eingestellten Oregon-Projekt verteidigt und sieht die 23-Jährige als Vorbild.
«Wir Deutsche sollten stolz sein, dass wir eine solche Athletin haben und nicht hinter jedem Busch den Doktor mit der Epo-Spritze vermuten. Den gibt es nicht», sagte der 44-Jährige, der die Athletin seit Jahren als «freundschaftlicher Berater» unterstützt, dem «General-Anzeiger». «Ich würde für wenige Menschen die Hand ins Feuer legen. Für Konstanze würde ich es tun», versicherte Mintzlaff.
«Konstanze ist ein Jahrtausendtalent. Ich glaube, dass sie Weltrekord über 5000 Meter laufen kann.» Mintzlaff und Klosterhalfen sind in Bockeroth in der Nähe von Bonn aufgewachsen. Der RB-Geschäftsführer hält sich aufgrund der Coronavirus-Krise in seiner alten Heimat auf.
Mintzlaff sieht aber auch, dass der Trainingsort in den USA dem Image der WM-Dritten von 2019 über 5000 Meter in der Heimat schadet: «Wir sind ein Land voller Neider und warten gefühlt immer auf das Negative.» Er habe die Athletin, die für Bayer 04 Leverkusen startet, deshalb gefragt, ob sie den medialen Druck aushalte oder eine andere Lösung bevorzuge. «Da war für sie klar, dass sie dort bleiben möchte», sagte Mintzlaff, der glaubt, dass die Möglichkeiten unter Trainer Pete Julian die Läuferin mehr fördern als in der Heimat. «Das ist ein brutal hartes Training, das wir in Deutschland überhaupt nicht kennen. Und sie verkraftet das.»
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(dpa)