Berlin/Bonn – Konstanze Klosterhalfens früherer Trainer Sebastian Weiß hat Aussagen ihres Berater Oliver Mintzlaff gekontert, ihr Ex-Coach und das Training in Leverkusen seien für die weitere Leistungsentwicklung der Weltklasse-Mittelstreckenläuferin nicht ausreichend gewesen.
«Ich bin überzeugt, dass Konstanze auch mit dem Training in Deutschland eine ähnliche Leistungsentwicklung über 5000 Meter generiert hätte», sagte Weiß bei Sport1. «Dieses haben ihre Trainingszeiten im Trainingslager in Flagstaff 2018 bereits gezeigt», stellte der jetzige DLV-Bundestrainer für den Mittel- und Langstreckenbereich der Frauen fest.
Klosterhalfen, die WM-Dritte von 2019 über 5000 Meter, trainiert seit Ende 2018 bei Pete Julian in den USA. Dazu hatte ihr auch Mintzlaff, der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig, geraten. Im «General-Anzeiger» hatte Mintzlaff die Nähe Klosterhalfens zum mittlerweile eingestellten Nike Oregon Project verteidigt.
Er habe die heute 23-Jährige damals «mit meiner Erfahrung und mit Tipps unterstützt, was das Thema Verein und Ausrüster angeht», erklärte Mintzlaff. «Ich habe auch schnell erkannt, dass ihr damaliger Trainer in Leverkusen nicht ausreicht. Ich habe ihr daher geraten, woandershin zu wechseln, weil sie in meinen Augen damals schon das Potenzial hatte, sich auf ein Weltklasseniveau zu entwickeln», betonte der 44-Jährige.
«Konstanze hat sehr großes Potenzial, welches wir schon früh in ihrer Jugend identifiziert haben», sagte Weiß jetzt. «Auch ihre persönlichen Bestleistungen über 1500 Meter und 800 Meter stammen noch aus ihrer Zeit in Deutschland.» Dennoch hält auch Weiß eine weitere Zusammenarbeit mit ihrem jetzigen Coach für sinnvoll. «Pete Julian ist ein sehr erfahrener Trainer, er hat Weltmeister und Olympiasieger trainiert. Konstanze fühlt sich bei ihm weiterhin sehr gut aufgehoben«, sagte der Bundestrainer.
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(dpa)