Berlin – DLV-Chef Jürgen Kessing hofft trotz der Coronavirus-Krise noch auf eine «Late Season» («späte Saison») und auf Titelkämpfe der Leichtathleten im August – wenn auch nur vor leeren Rängen.
«Derzeit ist unsere Wettkampforganisation dabei, ein Umsetzungskonzept zu entwickeln, das allen Bestimmungen gerecht wird. Auch für unsere Wirtschaftspartner wäre es schön, wenn wir deutsche Meisterschaften im August in Braunschweig durchführen könnten», sagte der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in einem Interview auf der Homepage von «Sportler des Jahres». Dennoch sei jetzt schon klar, «dass dies nur ohne Zuschauer und mit bestimmten Auflagen der Fall sein» werde.
«Natürlich hoffen alle, die in diesem Jahr bei den Olympischen Spielen dabei sein wollten, dass sie 2021 nach Tokio fahren», betonte Kessing. «Die Sportler setzen jetzt auf eine Late Season, denn sie wollen endlich wieder Wettkämpfe bestreiten.» Im Vorjahr waren zwei Leichtathletik-Weltmeister zum «Sportler des Jahres» gekürt worden: Weitspringerin Malaika Mihambo und Zehnkämpfer Niklas Kaul.
Die größte Veränderung im DLV durch die Corona-Krise sei gewesen, «dass wir inzwischen die digitale Technik in ihrer ganzen Bandbreite nutzen, da die meisten Mitarbeiter/innen von zuhause im Mobile-Office arbeiten», erklärte der Präsident. «Hinzu kommt, dass ein Großteil der Belegschaft der Geschäftsstelle in Darmstadt seit Anfang Mai Kurzarbeit hat.» Das erfordere einen hohen Abstimmungsprozess, «der uns aber bisher sehr gut gelingt.»
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(dpa)