Bremen – Bayer Leverkusens Sportchef Rudi Völler hält die Klagen seines früheren Vereins Werder Bremen über einen möglichen Wettbewerbsnachteil in der Fußball-Bundesliga für überzogen.
«Es ist eine außergewöhnliche Situation, da müssen wir alle akzeptieren, dass es nicht anders geht. Wichtig ist, dass wieder gespielt wird, da sind wir uns alle einig. Dass einige Vereine ein paar Tage mehr oder weniger hatten, muss man akzeptieren», sagte der Weltmeister von 1990 dem Bremer «Weser-Kurier» in einem Interview vor dem direkten Duell der beiden Clubs (Montag, 20.30 Uhr).
Die Bremer hatten sich für eine spätere Fortsetzung der Bundesliga-Saison ausgesprochen, weil sie erst als letzter der 18 Clubs wieder die Erlaubnis zu einem Mannschaftstraining erhielten. Werders Sport-Geschäftsführer Frank Baumann nannte das einen «deutlichen Wettbewerbsnachteil für uns». Aus diesem Grund wurde auch das Spiel zwischen Werder und Bayer 04 erst am Montagabend angesetzt. «Ich bin ehrlich, lieber hätte ich am Sonnabend gespielt. Aber Werder mehr Zeit zu geben, ist völlig richtig», sagte Völler dazu.
Der 60-Jährige spielte von 1982 bis 1987 selbst in Bremen und drückt dem Tabellenvorletzten nun im Abstiegskampf die Daumen. «Dass es so schwierig für Werder wird, damit konnte man nicht rechnen. Ich auch nicht. Es ist ja mehr Potenzial da. Aber Werder wird da wieder rauskommen», sagte Völler. «Es klingt wie eine abgedroschene Phrase und das Spiel am Montag wollen wir gewinnen, aber ich wünsche Werder wirklich, dass sie in der Liga bleiben.»
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(dpa)