Berlin – Schiedsrichter-Lehrwart Lutz Wagner hat beim Torjubel in Corona-Zeiten an die Eigenverantwortung der Fußball-Profis appelliert und darauf verwiesen, dass die Unparteiischen im Falle eines zu engen Körperkontaktes keine Sanktionsmöglichkeiten wie Gelbe Karten haben.
«Die Empfehlung, Abstand zu halten und Körperkontakt zu vermeiden, steht nur in den Hygiene-Empfehlungen der DFL, sie ist nicht Bestandteil des Regelwerks», sagte Wagner dem «Kicker». Deswegen könne «es keine persönlichen Strafen für die Spieler geben. Die Schiedsrichter können nur präventiv tätig sein und die Spieler auf ihre Eigenverantwortung hinweisen», betonte der Lehrwart und Schiedsrichter-Beobachter des Deutschen Fußball-Bundes.
Am ersten Bundesliga-Spieltag nach der Zwangspause wegen der Coronavirus-Pandemie hatten vor allem Spieler von Hertha BSC beim 3:0-Sieg bei 1899 Hoffenheim nicht ohne Körperkontakt gejubelt.
Bei den aktuellen Geisterspielen ohne Zuschauer müssten auch die Schiedsrichter ihr Verhalten ändern, sagte Wagner. «Es gibt normal schon Gelegenheiten, bei denen der Schiedsrichter einem Spieler mal die Hand auf die Schulter legt oder ihn aus kurzer Entfernung anspricht. Das sollte er jetzt nicht tun», sagte der 56-Jährige.
Fotocredits: Thomas Kienzle
(dpa)