Mainz (dpa) – Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 hat seinen klaren Anti-Rassismus-Kurs auch eine Woche nach der Kündigung eines Mitglieds, dem zu viele schwarze Profis in der Mannschaft spielen, deutlich verteidigt.
«Wir mussten klar machen, dass wir rassistische Haltungen oder Äußerungen nicht tolerieren. Das steht uns in der Satzung und im Leitbild ins Stammbuch geschrieben», hieß es in einem Beitrag auf der Mainzer Vereinshomepage. Die Rheinhessen fügten an: «Wir werden auch in Zukunft nicht schweigen!»
Das nicht namentlich genannte Mitglied hatte sich laut dem Schreiben beklagt: «Ich kann mich mit diesem Verein (Profifußball) schon seit Monaten nicht mehr identifizieren! Mittlerweile bekomme ich den Eindruck vermittelt, dass ich beim Africa-Cup bin, anstatt in der deutschen Bundesliga.» Mainz machte den Vorgang öffentlich und erhielt daraufhin viel Zuspruch. «Viele Fans lobten die Haltung von Mainz 05 in ihren Kommentaren. Manche gingen sogar noch weiter: 14 neue Mitglieder hätten sich spontan und ausdrücklich mit Bezug auf die Positionierung dem Verein angeschlossen», hieß es vom Club.
Es habe aber nicht nur positive Resonanz dafür gegeben, wie die 05er betonten. «Wir wollen aber auch nicht unterschlagen, dass es auch negatives Feedback gab, in Teilen angereichert mit unverhohlenem Rassismus und Beleidigungen. Manch kritische Antwort enthielt dabei auch die Frage: Musste der Vorgang der Kündigung von uns so an die Öffentlichkeit getragen werden? Wir sagen: ganz klar ja», stellte der Bundesligist klar.
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