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Kerbers Konkurrenz bei WM

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Singapur (dpa) – Powerfrau Serena Williams ist verletzt, Glamourgirl Maria Scharapowa wegen Dopings gesperrt: Zwei der prominentesten und schillerndsten Tennis-Damen fehlen in Singapur, wo von Sonntag an die acht Besten des Jahres ihre inoffizielle Weltmeisterin ermitteln.

Als Protagonistin tritt die Nummer eins Angelique Kerber an. Die 28-jährige Kielerin muss bei dem mit sieben Millionen Dollar dotierten Event gleich am ersten Tag gegen Dominika Cibulkova aus der Slowakei ran (13.30 Uhr).

Ein Überblick über ihre Konkurrentinnen:

ROTE GRUPPE 

ANGELIQUE KERBER (Weltranglisten-1., 28 Jahre, Kiel)

Die Nummer eins, die Favoritin, die Spielerin des Jahres: Kerber geht in noch ungewohnter Rolle bei den WTA Championships an den Start. Für ihre letzten Auftritte vor dem Urlaub hat die erste deutsche Grand-Slam-Siegerin seit Steffi Graf knifflige Aufgaben zugelost bekommen. «Es sind alle verschieden von der Spielweise», sagte Kerber. «Ich werde mich auf jedes Match anders vorbereiten müssen.»

DOMINIKA CIBULKOVA (8., 27 Jahre, Slowakei)

In Wimbledon dachte die Slowakin daran, ihre Hochzeit zu verschieben. Weil diese für den Finaltag geplant war, drohte ein Terminproblem. Im Viertelfinale löste dann die zu starke Russin Jelena Wesnina das Problem. Die frühere Australian-Open-Finalistin verbesserte sich im Ranking nach einer Achillessehnen-OP 2015 nun auf Platz acht. Das war den Preis für das Comeback des Jahres der WTA wert.

SIMONA HALEP (4., 25 Jahre, Rumänien)

Wie Agnieszka Radwanska wartet die rumänische Spitzenspielerin noch darauf, sich als Grand-Slam-Siegerin einen Namen zu machen. 2014 stand Halep im Finale der French Open in Paris, bei den WTA Finals vor zwei Jahren erreichte die 14-fache Turniersiegerin ebenfalls das Endspiel. Gegen Kerber verlor sie 2016 drei von vier Partien, zuvor hatte sie den Vergleich dreimal nacheinander für sich entschieden.

MADISON KEYS (7., 21 Jahre, USA)

Mit 21 Jahren ist Keys die Jüngste, die den Sprung zum Saison-Finale der acht besten Tennis-Damen des Jahres geschafft hat. Die Top-Ten-Spielerin aus den USA agiert auf dem Platz druckvoll und aggressiv, ihr wird großes Potenzial zugesprochen. Als eine von nur vier Spielerinnen hat sie 2016 die zweite Woche bei allen vier Grand-Slam-Turnieren erreicht. Das ist selbst Kerber nicht gelungen.

DIE WEISSE GRUPPE

ANGIESZKA RADWANSKA (3., 27 Jahre, Polen)

Mit der früheren Wimbledon-Finalistin versteht sich Kerber gut. In Singapur waren die beiden noch kurz vor Turnierbeginn auf Shoppingtour und standen gemeinsam auf dem Trainingsplatz. Bundestrainerin Barbara Rittner hält die Titelverteidigerin für die «Geheimfavoritin». 2015 behauptete sich Radwanska im Überraschungsfinale in Singapur gegen Petra Kvitova aus Tschechien.

KAROLINA PLISKOVA (5., 24 Jahre, Tschechien)

Die 1,86 Meter große Tennisspielerin beförderte Kerber zur Nummer eins. Im Halbfinale der US Open schaltete Pliskova Serena Williams aus. Die langjährige Branchenanführerin verlor ihren Spitzenplatz, Kerber rückte ganz nach oben. Im Endspiel forderte Pliskova die Deutsche über drei Sätze, sechs Wochen ist das jetzt her. In Singapur tritt die Tschechin auch im Doppel gemeinsam mit Julia Görges an.

GARBINE MUGURUZA (6., 23 Jahre, Spanien)

Die Spanierin hat sich in diesem Jahr als Gewinnerin der French Open in Paris verewigt, mit einem Finalsieg über Serena Williams. Dann schied sie in Wimbledon, bei Olympia und bei den US Open jeweils früh aus. In Singapur gewann sie im Vorjahr alle drei Gruppenspiele, kam bis ins Halbfinale. Diesmal lief die Vorbereitung nicht optimal. In Linz musste Muguruza vor dem Viertelfinale verletzt zurückziehen.

JOHANNA KONTA (10., 25 Jahre, Großbritannien) oder SWETLANA KUSNEZOWA (9., 31 Jahre, Russland)

Selbst am Tag vor dem Turnierbeginn stand zunächst noch nicht fest, wer den letzten freien Platz in der Weißen Gruppe bekommt. Die Engländerin Konta weilte schon in Singapur, musste aber das Finale in Moskau abwarten. Sollte Swetlana Kusnezowa das Turnier in ihrer Heimat gewinnen, verdient sie sich die Teilnahme an den Finals. Ansonsten darf Konta ins Geschehen eingreifen.

Fotocredits: Wallace Woon

(dpa)

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