Istanbul – Knappe Niederlagen im Europapokal werden für den deutschen Basketball-Meister langsam zur Gewohnheit.
Beim 70:72 (40:40) auswärts gegen den türkischen Spitzenclub Darussafaka Istanbul vergab das Team von Brose Bamberg wie schon zweimal zuvor in dieser Spielzeit die Chance auf die Verlängerung oder den Sieg mit dem letzten Wurf. Nicolò Melli hatte den finalen Versuch in dem spannenden Euroleague-Match nicht im Korb untergebracht.
«Wir hatten es in den letzten vier Ballbesitzen in der Hand. Wir konnten sie stoppen, konnten es dann aber nicht zu unseren Gunsten nutzen», haderte Trainer Andrea Trinchieri. «Ein anderer Grund, der uns das Spiel gekostet hat: Wir waren in manchen Situationen nicht konsequent genug und haben vorne einiges liegen lassen. Aber wir hatten trotzdem die Chance zu gewinnen.»
Gegen die Mannschaft des früheren NBA-Trainers David Blatt, der im Sommer auch Bambergers Erfolgsgaranten Brad Wanamaker an den Bosporus gelockt hatte, scheiterte Brose vor allem wegen vieler Ballverluste. Aber die Moral der Franken stimmte. «Wir haben es geschafft, einen Zehn-Punkte-Rückstand wettzumachen. Auswärts ist das in der Euroleague nie einfach», lobte Trinchieri. Ausgerechnet Wanamaker gelang 31 Sekunden vor dem Spielende das 72:70 gegen die früheren Kumpels.
Wie auswärts gegen Fenerbahce Istanbul (67:66), zu Hause gegen Panathinaikos Athen (83:84) und beim FC Barcelona (74:78) fehlte nicht viel, um die Bilanz aufzubessern. Mit zwei Siegen gegen Unics Kasan mit (89:86) und Olimpia Mailand (106:102) liegen die Bamberger auf Rang 11 der 16 Teams. Die besten acht Mannschaften der 16er-Vorrunde erreichen das Viertelfinale.
«Wir müssen lernen, uns cleverer anzustellen. Wir hatten unzählige Möglichkeiten das Spiel zu entscheiden», sagte der frühere NBA-Profi Darius Miller. «Wir müssen es schaffen, auch am Ende konzentriert zu sein und das Spiel einmal nach Hause zu schaukeln», forderte der Flügelspieler.
Die nächste Chance haben die Bamberger in Europa am Dienstag zu Hause gegen Belgrad. Erst einmal aber geht es für den deutschen Meister, der zuletzt einen überragenden 90:59-Sieg über den vermeintlich härtesten Rivalen FC Bayern gefeiert hatte, am Samstag in der Liga bei den Gießen 46ers weiter.
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(dpa)