Vitoria – Ein bisschen müde klingt Johannes Voigtmann schon noch. Bereits in der Nacht nach dem 76:88 in Mailand am Dienstagabend ging es für den Center von Baskonia Vitoria mit dem Team zurück nach Spanien.
Schließlich steht bereits am Donnerstag (20.30 Uhr) die nächste Partie in der Euroleague an. Dann ist der deutsche Basketball-Meister Brose Bamberg im Baskenland zu Gast, der am Dienstag die nächste knappe Niederlage gegen Roter Stern Belgrad hinnehmen musste.
«Das ist schon ein besonderes Spiel. Ich freue mich, einige alte Bekannte aus der Nationalmannschaft wiederzusehen», sagte Voigtmann der Deutschen Presse-Agentur. Seit dieser Saison spielt der 24-Jährige in Spanien, nachdem er zuvor vier Jahre überaus erfolgreich bei den Fraport Skyliners Frankfurt aktiv gewesen war.
Und obwohl er wegen der Einsätze in der Nationalmannschaft in diesem Sommer erst sehr spät zu seinem neuen Team gestoßen ist, hat er sich in seiner neuen Heimat bereits gut eingelebt. «Das klappt ganz gut. Meine Familie und ich fühlen uns sehr wohl», sagte Voigtmann, der mit seiner Frau und dem Hund nach Spanien gegangen ist.
Viel gesehen von der neuen Umgebung hat Voigtmann aber noch nicht. Schließlich sorgt das neue Format in der Euroleague mit 16 Teams und dem Modus Jeder gegen Jeden mit Hin- und Rückspielen dafür, dass ständig irgendwo ein Spiel ansteht. «Manchmal sind es fünf Partien in neun Tagen», berichtete Voigtmann vom engen Terminkalender. «Das ist schon eine Herausforderung. Man muss genau sehen, wie man die Belastung wegsteckt und dass man auch dann, wenn der Körper müde ist, noch seine Leistung bringt.»
Dem gebürtigen Thüringer gelingt das bislang sehr gut. Voigtmann ist in seiner neuen Mannschaft längst etabliert, in der Euroleague kommt er bislang im Schnitt auf 11,6 Punkte und 7,1 Rebounds pro Spiel. Auch bei der Niederlage in Mailand gehörte er am Dienstag mit 16 Zählern und sechs Rebounds wieder zu den Leistungsträgern. «Die erste Halbzeit haben wir katastrophal gespielt, da hat uns die Intensität gefehlt», sagte Voigtmann ehrlich. «Das müssen wir gegen Bamberg besser machen.»
Die Franken kommen mit der Bürde, schon wieder eine Partie in den Schlusssekunden verloren zu haben. Gegen Belgrad hieß es am Ende 79:78 für die Gäste. Bambergs Trainer Andrea Trinchieri war danach völlig außer sich, weil er im letzten Angriff seines Teams ein Foul an Darius Miller gesehen haben wollte. Wutentbrannt lief der Italiener nach der Partie in Richtung der Schiedsrichter, musste von Teamverantwortlichen zurückgehalten werden, um keine Strafe zu riskieren.
«Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll», stammelte Trinchieri später in der Pressekonferenz. «So ein Ende haben wir nicht verdient. Was müssen wir tun, um in dieser Liga einen Foulpfiff zu bekommen?», fragte der Italiener immer noch völlig außer sich. Es war bereits die vierte knappe Niederlage für den deutschen Meister in der Königsklasse.
«Das kann schon ein Fluch werden», sagte auch Voigtmann. Er traut den Bambergern aber weiter den Sprung in die Euroleague-Playoffs zu. «Ich denke, sie werden bald die Kurve kriegen. Nur hoffentlich noch nicht morgen», sagte der Center mit Blick auf das Duell am Donnerstag.
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(dpa)