München – Die Fans hat Maximilian Kleber auf seiner Seite. Die Abstimmung unter Basketball-Anhängern für das Allstar Game am Samstag in Bonn verhalf dem hochveranlagten Flügelspieler des FC Bayern München zu einem Platz in der Starting Five des deutschen Teams.
Zweifel an der Beliebtheit oder gar dem Können Klebers gibt es ohnehin nicht. Sein Potenzial erinnert an das von Paul Zipser, seinem im Sommer in die NBA gewechselten ehemaligen Teamkollegen. Doch sein Körper hat Kleber immer wieder schwer zu schaffen gemacht.
«Maxi ist 24 Jahre alt und hat einen Kopf von einem 35-Jährigen. Das heißt, er ist ein sehr intelligenter junger Mann», sagte jüngst Münchens Geschäftsführer Marko Pesic über den Würzburger. «Maxi ist aber aufgrund seiner basketballerischen Entwicklung vom Potenzial her bei 21 Jahren.» Und das liegt an der langen Krankenakte.
Anfang 2010 zwang Kleber eine schwere Knieverletzung zu knapp einem Jahr Pause. Wegen eines Fingerbruchs verpasste er dann die U-20-EM 2011. Es folgten Handblessuren, ehe er nach seiner BBL-Debütsaison für Würzburg erneut am Knie operiert werden und eine komplette Spielzeit aussetzen musste. In der Vorbereitung auf die Saison 2013/14 brach er sich den Fuß.
Wegen einer hartnäckigen Kapsel-Band-Verletzung verpasste Kleber dann die EM im Sommer 2015 und einen großen Teil der damaligen Saison für die Münchner. Auch die EM-Qualifikation im September 2016 fand ohne den vielseitigen Flügelmann statt, der seinen lädierten Fuß schonen wollte. «Ich habe immer Lust zu spielen. Der Körper muss aber alles mitmachen», sagte Kleber vor kurzem angesprochen auf die Kontakte zur Nationalmannschaft.
Gesundheit steht für den 2,07 Meter großen Athleten an erster Stelle. «Für mich war es persönlich ein gutes Jahr, weil ich mich von einer schweren Verletzung zurückgekämpft habe. Ich war lange draußen, hatte lange Probleme, überhaupt wieder ins Training, in den Spielbetrieb reinzukommen», sagte er rückblickend auf das vergangene Jahr. «Ich glaube, ich habe große Fortschritte gemacht, mich gut entwickelt, mich auch im neuen Team eingearbeitet.»
Diesen Prozess setzt Kleber beharrlich fort. Ob in der Bundesliga oder auch auf europäischem Parkett. Im Eurocup überzeugte er auch zuletzt beim Sieg in der Top-16-Phase gegen Titelkandidat Chimki Moskau: Neun Punkte und sieben Rebounds beweisen Klebers Mannschaftsdienlichkeit. «Ich bin hier ein Spieler für das Team, der auch vom Team lebt», meinte er über seine Rolle.
Klebers Potenzial wird nur von seinem Körper begrenzt. «Wenn er konstant ein, zwei, drei Jahre durchspielt, wird er mit Abstand der beste deutsche Spieler sein, vielleicht sogar der beste deutsche Spieler in der Liga», meinte Pesic. «Das Wichtigste für ihn ist jetzt, dass er konstant spielt und konstant trainiert.» Die nächste Chance zu spielen bekommt Kleber in Bonn.
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(dpa)