Berlin – Das 75. ISTAF bietet ein Nonstop-Programm mit zahlreichen Höhepunkten. Gleich sieben Leichtathletik-Olympiasieger von Rio und zehn Europameister sind am Samstag im Berliner Olympiastadion am Start. Und 19 deutsche Goldgewinner von 1960 bis 1996 sind als Jubiläums-Gäste eingeladen.
Vier Highlights der Gala:
ABSCHIED…
für Christina Obergföll und Kollegen. Mit 35 Jahren bestreitet Deutschlands zuverlässige Speerwerferin nun ihren letzten Wettkampf. Schwingt da Wehmut mit? «So kurz vor dem letzten Auftritt meiner Karriere habe ich schon ein komisches und mulmiges Gefühl», gesteht die Athletin von der LG Offenburg. Verabschiedet vom Leistungssport werden auch ihre Disziplin-Kollegin Linda Stahl, Hammerwerferin Betty Heidler, der Dreispringer und einstige Hochspringer Raúl Spank sowie der deutsche Stabhochsprung-Rekordhalter Björn Otto. (FRAUEN – SPEERWURF 15.05 Uhr)
WIEDERSEHEN…
mit Caster Semenya. Das wird ein echtes Déjà-vu, denn für die Rio-Olympiasiegerin über 800 Meter ist die Rückkehr nach Berlin besonders emotional. Vor sieben Jahren wurde die Südafrikanerin hier überraschend Weltmeisterin. Danach musste sie harte Zeiten überstehen – sportlich und privat. Nun ist die 25-Jährige in der Form ihres Lebens. Schneller als Semenya (1:55,28 Minuten) war in diesem Jahr noch keine Läuferin. Ihre letzte Niederlage liegt schon ein Jahr zurück, es war am 6. September 2015 – beim 74. ISTAF. (FRAUEN – 800 METER 18.15 Uhr)
DAS DUELL…
der Diskusbrüder Robert und Christoph Harting muss ausfallen. Dennoch: London-Olympiasieger Robert bekommt seinen neuen Ring in der Ostkurve – Rio-Gewinner Christoph schaut dem Treiben zu. Der 26-Jährige ist krank und kann nicht starten. Publikumsliebling Robert Harting war in Rio in der Qualifikation gescheitert. Auch vor seinem Heimspiel ist der Berliner skeptisch. «Für Samstag gibt’s nichts zu holen. Es wird sehr schwer. Man kann sich nicht selbst anlügen», sagte der dreimalige Weltmeister. (MÄNNER – DISKUSWURF 18.40 Uhr)
PREMIERE…
für Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler: Der 24-Jährige aus Jena erlebt sein erstes ISTAF – und sein Vorgänger schaut ihm bei der Arbeit zu. Klaus Wolfermann, 1972 in München als Goldmedaillen-Gewinner gefeiert, ist am Samstag im Olympiastadion als Ehrengast dabei – und 18 weitere deutsche Leichtathletik-Olympiasieger von 1960 bis 1996.
Den Männer-Speerwurf haben die Organisatoren nach Röhlers Gold-Coup extra ins Programm gehoben. Weiter als der Thüringer (91,28 Meter) hat in der Olympia-Saison noch kein Konkurrent geworfen – nur noch zwei Zentimeter fehlen ihm zum 21 Jahre alten ISTAF-Rekord von Weltrekordler Jan Zelezný aus Tschechien. (MÄNNER – SPEERWURF 17.00 Uhr)
Fotocredits: Diego Azubel
(dpa)