Perth – Seine Weihnachtsgrüße schickte Alexander Zverev mit nacktem Oberkörper aus dem australischen Hochsommer. Deutschlands Tennis-Shootingstar kniete auf dem blauen Betonboden der Arena von Perth und wünschte per Internet-Botschaft Frohe Weihnachten.
Auch Angelique Kerber nutzte die sozialen Netzwerke, um ihren Flug nach Down Under zu dokumentieren und Vorfreude auf die erste Standortbestimmung der neuen Saison auszustrahlen. Wie schon im vergangenen Jahr starten die beiden deutschen Tennis-Aushängeschilder beim Hopman Cup in das Tennis-Jahr. Und das mit ehrgeizigen Zielen.
«Es ist schon eine Weile her, dass Deutschland diesen Titel gewonnen hat, deshalb sind wir beide hier und wollen es besser machen. Wir wollen endlich mal wieder hier gewinnen», sagte Zverev. «Hier» ist der Hopman Cup, die inoffizielle Mixed-WM, bei der sich auch Größen wie Roger Federer oder Serena Williams einem ersten Formcheck unterziehen. «Wir» sind der Weltranglisten-Vierte Alexander Zverev, der die abgelaufene Saison mit dem Triumph bei den ATP-Finals in London krönte, und die Weltranglisten-Zweite Angelique Kerber, Wimbledonsiegerin und frisch gekürte Sportlerin des Jahres 2018.
Als letzte deutsche Sieger hatten sich Boris Becker und Anke Huber 1995 bei dem Event an der australischen Westküste in die Siegerlisten eingetragen. Ihr erstes Gruppenspiel bestreitet Team Germany am Sonntag gegen Spanien. Zunächst trifft Kerber in Garbiñe Muguruza auf ihre Vorgängerin als Wimbledonsiegerin, anschließend bekommt es Zverev mit Altmeister David Ferrer zu tun, ehe das Mixed den Abschluss bildet. Weitere Gruppengegner in der RAC-Arena sind Frankreich mit Lucas Pouille und Alizé Cornet sowie Gastgeber Australien mit Matthew Ebden und Ashleigh Barty.
In Gruppe B spielen Titelverteidiger Schweiz mit Roger Federer und Belinda Bencic, die USA mit Frances Tiafoe und Serena Williams, Griechenland mit Stefanos Tsitsipas und Maria Sakkari sowie Großbritannien mit dem Duo Cameron Norrie und Katie Boulter.
Blickt man nur auf die Ranglistenpositionen, wäre die Favoritenrolle zweifellos zugeordnet. Zverev als Nummer vier und Kerber als Nummer zwei der Welt sind die verheißungsvollste Kombination im Feld. Im vergangenen Jahr jedoch mussten sich die beiden gebürtigen Norddeutschen im Finale dem Duo Federer/Bencic geschlagen geben, das auch in diesem Jahr zu den logischen Titelanwärtern zählt. Spannung verspricht auch das Gruppenduell zwischen den USA und der Schweiz mit dem Mixed unter Beteiligung der Legenden Williams und Federer.
«Es ist die perfekte Vorbereitung für die Australian Open», sagte Federer mit Blick auf das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres 2019, das am 14. Januar in Melbourne beginnt. Das hat sich auch Zverev gedacht – denn wichtiger noch als ein Titel bei dem Mixed-Event wäre dem 21 Jahre alten Hamburger im kommenden Jahr ein Sieg bei einem der vier Grand Slams. «Ich bin bereit loszulegen», sagte Zverev.
Fotocredits: Tony Mcdonough
(dpa)