Ehra-Lessien – Klaus Allofs rechnet von nun an mit einem befreit aufspielenden Julian Draxler. Zu diesem Ergebnis kommt der Sportchef des kriselnden Bundesligisten VfL Wolfsburg nach einer 75-minütigen Aussprache des Teams.
«Wer ihn heute in der Sitzung gesehen hat, der hat jemanden gesehen, bei dem man nicht auf die Idee kommt, dass er sich nicht mit der Sache identifiziert», sagte Allofs bei einer Medienveranstaltung im niedersächsischen Ehra-Lessien und fügte hinzu: «Er war sehr produktiv.»
Draxler hatte zuletzt erstmals seit fast zwei Monaten wieder mit Medienvertretern gesprochen, nachdem er im Sommer in einem Interview seinen Wechsel gefordert hatte. Dies hatte der VfL abgelehnt. «Ganz bewusst haben wir das ihm überlassen, wann er das machen will», sagte Allofs zu der wochenlangen Weigerung des 23-Jährigen, mit Journalisten zu reden: «Und ich bin sehr froh, dass er das jetzt gemacht hat.» Allofs wertete dies als «Befreiung».
Der Fußball-Weltmeister hatte in seinen Äußerungen Darstellungen widersprochen, er habe ein grundsätzliches Problem mit der Stadt oder dem Club VfL. Allerdings hatte Draxler auch ein klares Bekenntnis zum Club vermissen lassen und keine Reue gezeigt. Für Allofs ist dies offenbar aber kein Problem: «Im täglichen Umgang mit ihm bekommen wir Bekenntnisse genug.»
Insgesamt sieht Allofs den seit vier Spielen sieglosen selbst ernannten Champions-League-Aspiranten nicht in der Krise. «Ich glaube, dass wir uns nicht in einer besonders außergewöhnlichen Situation befinden», meinte Allofs.
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(dpa)