Wolfsburg – Eine Chance als Trainer im deutschen Profifußball hat Valérien Ismaël bereits gehabt – und nicht genutzt. Ob er noch eine bekommt, ist noch unklar.
Zunächst ist der bisherige Trainer des Regionalligateams des VfL Wolfsburg interimsweise Nachfolger des am Montag beurlaubten Dieter Hecking als Proficoach. Ismaël soll den auf Platz 14 abgestürzten Bundesligisten auf das Spiel am Samstag beim SV Darmstadt vorbereiten und dort wohl auch betreuen.
Inwieweit der 41 Jahre alte Ex-Profi von Werder Bremen, Bayern München und Hannover 96 (113 Spiele/8 Tore) eine echte Chance erhält, sich für weitere Einsätze zu empfehlen, wird Wolfsburgs Sportchef Klaus Allofs an diesem Dienstag beantworten.
Ismaël ist eine Art Allofs-Zögling. Der holte den französischen Abwehrspieler 2003 als Profi nach Bremen und zehn Jahre später als Coach der U23 nach Wolfsburg. Dass Ismaël wie zuvor Andre Schubert in Mönchengladbach oder Alexander Nouri in Bremen solange erfolgreich als Interimscoach arbeiten darf, bis der Club nicht mehr umhin kommt, ihn als Dauerlösung zu engagieren, ist aber unwahrscheinlich.
Clubeigner Volkswagen strebt gerne nach höherem und eher großen Namen und Ismaël ist als Proficoach schon einmal gescheitert. Bei den zweiten Mannschaften von Hannover 96 (2011-2013) und dem VfL (2013/2014) erwarb er sich den Ruf als Trainertalent und wurde 2014 vom 1. FC Nürnberg engagiert. Nur fünf Monate später war er wieder beurlaubt und kehrte nach Wolfsburg zurück.
Als Spieler gewann Ismaël je zwei Mal das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg mit Werder (2004) und dem FC Bayern (2006).
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(dpa)