Riga – Dank Andrea Petkovic haben die deutschen Tennis-Damen einen Traumstart in die Fed-Cup-Relegation in Lettland erwischt. Die Darmstädterin gewann das möglicherweise schon wegweisende erste Einzel gegen die frühere French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko 7:5, 6:4.
Damit sorgte Petkovic in Riga nicht nur für die 1:0-Führung, sondern nahm den ersatzgeschwächten Gastgeberinnen auch einen Zähler von zwei fest erhofften Punkten durch Ostapenko ab. Nach 1:34 Stunden machte die frühere Top-Ten-Spielerin ihren ersten Erfolg über Ostapenko im dritten Vergleich perfekt und stellte fest: «Ich denke natürlich, dass wir jetzt auf dem Papier die großen Favoriten sind. Man muss schon sagen, dass wir jetzt die Nase vorn haben.»
Danach hatte Julia Görges die Chance, die DTB-Auswahl mit einem Erfolg über Außenseiterin Diana Marcinkevica bereits mit 2:0 in Front zu bringen. Die Entscheidung fällt am Samstag, dann sind zwei weitere Einzel und ein Doppel geplant. Die ohnehin geschrumpften Hoffnungen der Lettinnen, denen Spitzenspielerin Anastasija Sevastova wegen Rückenbeschwerden fehlt, erhielten fürs Erste noch einen Dämpfer.
In der 10.000 Zuschauer fassenden Riga Arena, die am Nachmittag etwa zur Hälfte gefüllt war, entwickelte sich wie schon bei den vergangenen US Open zwischen beiden ein enges, umkämpftes Match. Die nach einer Schwächephase und einer Verletzungspause auf Platz 29 der Weltrangliste zurückgefallene Ostapenko hatte aufgrund ihrer größeren Power mehr Möglichkeiten – nutzte sie aber oft nicht.
Die an Stelle der erkrankten Angelique Kerber im Einzel aufgebotene Petkovic musste vor allem in der Defensive hart arbeiten und konnte das Tempo nicht immer mitgehen. Dafür konnte sie auf die Fehler von Ostapenko hoffen, die nach ihrem Break zum 4:3 die Anfeuerung der Fans herausforderte und auch bekam.
Nach dem Spiel zum 5:3 war die 21-Jährige nur zwei Punkte vom Satzgewinn entfernt, doch Petkovic ließ kurz ihren Zorn heraus konnte verkürzen. «Ich habe gesagt, ich spiele so wie ein Weichei. Beim 5:4 habe ich mich befreit, dann wusste ich, dass ich ihre Schläge parieren konnte», berichtete Petkovic.
Kapitän Jens Gerlach redete danach vor der Bank auf Petkovic ein, die derzeit auf Rang 71 der Weltrangliste steht. Die 31-Jährige schaffte mit viel Kampfgeist tatsächlich nicht nur den Ausgleich. Nachdem Ostapenko der Hessin mit einem erneuten Fehler das 6:5 schenkte, schlug die Lokalmatadorin mit dem Racket wütend auf ihre Tasche ein. Ein weiterer Fehler verhalf Petkovic bei der zweiten Chance zum kaum noch erwarteten Satzgewinn. «Super, Petko», rief daraufhin die kleine deutsche Fangruppe hinter der Bank der DTB-Auswahl.
Drei Jahre nach ihrem bislang letzten Erfolg im Fed Cup bei der Relegation in Rumänien erarbeitete sich Petkovic im zweiten Satz eine 5:1-Führung und musste danach noch einmal kurz zittern. Nach einem Doppelfehler von Ostapenko durfte sie dann zurecht jubeln.
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(dpa)