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Bamberg demütigt den FCB – Sonderlob für Nationalspieler Lô

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Bamberg – Die Gesichtsfarbe von Uli Hoeneß hatte bereits zur Pause eine bedenkenswerte rote Intensität angenommen.

Der alte und bald auch wieder neue Präsident des FC Bayern München war extra nach Bamberg gereist, um sich das Spitzenspiel seines Teams in der Basketball Bundesliga beim Titelverteidiger Brose Bamberg anzuschauen. Doch was Hoeneß zu sehen bekam, gefiel ihm überhaupt nicht.

Die Bayern, die den großen Rivalen aus dem Frankenland in diesem Jahr endlich wieder angreifen wollen, erlebten beim ersten Gipfel der Saison eine böse Abreibung. Mit 90:59 setzten sich die Bamberger durch und erteilten ihrem Herausforderer eine Lehrstunde.

Als «zu zögerlich» und «ohne Selbstvertrauen» bezeichnete Hoeneß den Auftritt der Bayern bereits zur Pause. Dass es danach sogar noch schlimmer werden würde, hatte Hoeneß nicht erwartet. Die Stimmung im Münchner Lager war nach der Demütigung dementsprechend schlecht. «Ich bin richtig sauer», sagte Bayern-Coach Sasa Djordjevic nach dem chancenlosen Auftritt seines Teams.

Eigentlich hatten die Bayern Revanche für die klare 0:3-Niederlage in den Halbfinal-Playoffs der vergangenen Saison nehmen wollen. Doch davon war auf dem Parkett nichts zu spüren. «Gegen eine Mannschaft wie Bamberg musst du mit dem Messer zwischen den Zähnen spielen, mit der richtigen Einstellung, das habe ich in den Gesichtern meiner Spieler nicht gesehen», schimpfte Djordjevic und legte noch nach. «Das Spiel heißt Basketball, also muss der Ball in den Basket. Aber das haben wir nicht getan, wir haben ein lausiges Eins-gegen-Eins gespielt und die Verteidigung lausig gelesen.»

Während die Münchner die «schmerzhafte» Niederlage erst einmal verdauen mussten, herrschte bei den Bambergern Festtagsstimmung. Club-Mäzen Michael Stoschek herzte nach der Schlusssirene jeden Bamberger Spieler und ganz besonders Trainer Andrea Trinchieri. Die Fans sangen schon in den Schlussminuten voller Inbrunst: «Die Nummer eins im Land sind wir.»

Selbst Trinchieri, sonst stets kritisch, hatte dieses Mal kaum etwas auszusetzen am starken Auftritt des deutschen Meisters, neben dem jetzt nur noch ratiopharm Ulm ungeschlagen ist. «Wir hatten eine gute Woche», sagte der Italiener auch mit Blick auf den Sieg gegen Mailand in der Euroleague. «Heute haben wir ein sehr gutes, bisher ungeschlagenes Team besiegt.»

Ein Sonderlob bekam Maodo Lô von seinem Coach. Lô, vor der Saison vom College in den USA nach Bamberg gekommen, zeigte seine bislang beste Leistung im Bamberger Trikot und war mit 16 Punkten zweitbester Werfer hinter dem vor der Pause wie entfesselt aufspielenden Franzosen Fabien Causeur (17). «Ich bin sehr glücklich über Maodo Lô. Die Umstellung auf den europäischen Basketball ist nicht einfach, aber er ist sehr bereit zu lernen. Er hat heute wirklich sehr gut gespielt», sagte Trinchieri. Zur Belohnung für seine starke Leistung durfte der Nationalspieler nach der Partie vor dem Fanblock erstmals die Humba anstimmen. Auch dabei machte er eine gute Figur.

Fotocredits: Daniel Karmann
(dpa)

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