München – Trotz erst weniger Tage Training fühlt sich Thomas Müller bereit und motiviert für die Partie um den Supercup seines FC Bayern bei Borussia Dortmund. «Es geht um den ersten Titel», sagte der Fußball-Weltmeister – auch wenn andere Pokale in der Saison natürlich wichtiger seien.
«Es ist schön, mit so einem Spiel zu starten, als mit einem Nullachtfünfzehn-Freundschaftsspiel», betonte der Offensivmann vor dem Match am Sonntag (20.30 Uhr). Bayern gegen Dortmund sei seit Jahren ein Duell, «wo die ganze Nation drauf schaut». Obwohl er selbst erst seit einer Woche im Training sei, denke er schon, «dass wir heiß sind und das Ding gewinnen wollen».
Nach vier Wochen Urlaub fühlt sich Müller persönlich fit für das Prestigeduell in Dortmund, notfalls auch über die ganze Spielzeit. «Grundsätzlich sehe ich mich auch in zehn Jahren noch in der Lage, aus dem Urlaub heraus 90 Minuten zu spielen ohne Probleme. Das Wie ist vielleicht die Frage. Aber wenn ich nicht mehr neunzig Minuten Fußball spielen kann, ist es an der Zeit zum Aufhören», sagte der 26-Jährige.
Nach einigen Patzern zuletzt vom Elfmeterpunkt, unter anderem auch bei der EM in Frankreich, sieht er sich indes nicht mehr als Schütze Nummer eins bei den Bayern: «Falls es ein Elfmeterschießen gibt am Sonntag, ist die Gefahr groß, dass ich antrete. Wenn es einen Elfmeter im Spiel gibt, denke ich, wird das jemand anderes machen.»
Über das bevorstehende Funktionärs-Comeback von Uli Hoeneß beim FC Bayern München freut sich Müller. Der Offensivspieler des deutschen Fußball-Rekordmeisters lobte vor allem das Zwischenmenschliche, das den designierten Präsidenten Hoeneß auszeichne.
«Vor allem, wenn man Probleme hatte, konnte man immer zu Uli Hoeneß gehen», sagte Müller. «Uli Hoeneß hat den Verein mit erschaffen und geprägt, so, wie er jetzt ist. Dementsprechend war es für mich immer eine Option, dass er wieder Präsident werden kann.» In jenes Amt will sich der 64-jährige Hoeneß im November von den Mitgliedern wählen lassen.
Müller betonte: «Wichtig ist, wenn man mal mit problematischen Themen – egal, ob privat oder mit dem Fußball – zu tun hat, dass man einen Ansprechpartner hat.» Als diesen betrachtet er Hoeneß, der im Februar nach 21 Monaten Haft wegen Steuerhinterziehung entlassen worden war.
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(dpa)