Berlin – Kann der FC Bayern München bereits am Oster-Wochenende die 28. Meisterschaft feiern? Ein Sieg im Klassiker der Fußball-Bundesliga gegen Borussia Dortmund und kein Sieg der Schalker im Heimspiel gegen den SC Freiburg – und die Meisterschale geht erneut nach München.
Endgültige Entscheidungen gibt es dagegen im Abstiegskampf noch nicht – auch wenn eine erneute Niederlage des Hamburger SV gegen den VfB Stuttgart die letzten Hoffnungen gewaltig schmälern würde. Der 1. FC Köln könnte sich mit einem Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim weiter an den Relegationsplatz annähern, während Bruno Labbadia im fünften Spiel mit dem VfL Wolfsburg gegen Hertha BSC auf den ersten Sieg hofft. Bayer Leverkusen (gegen Augsburg) und RB Leipzig (gegen Hannover 96) wollen derweil Punkte im Kampf um die internationalen Plätze sammeln.
FEIERLAUNE: Es ist schon 18 Jahre her, dass der FC Bayern letztmals vor heimischer Kulisse Meister wurde. Ein Sieg gegen Borussia Dortmund – und damit möglicherweise das Ende dieser Serie – wäre ganz nach dem Geschmack des Rekordtitelgewinners. Die 28. Meisterschaft am 28. Spieltag – es wäre der erste Meistertitel, den die Münchner in der Allianz Arena sicher machen. «Die Fans verdienen, dass wir den Titel zuhause holen», sagte Bayern-Flügelstürmer Arjen Robben. Bedingung ist aber, dass Schalke (2.) gegen Freiburg (14.) nicht gewinnt.
ABSTIEGSANGST: «Zuckerbrot und Peitsche» ist offensichtlich das Motto von Trainer Christian Titz, der mit dem Hamburger SV noch das Wunder schaffen will. Walace widersetzte sich den Traineranweisungen, Mergim Mavraj ist nicht fit – beide wurden von Titz zur U21 abgegeben. Gleichzeitig sprach der Coach mit vielen Spielern, lobte sie und ging mit ihnen für die Teambildung zum Bowling. Ob es was bringt, wird das Auswärtsspiel gegen den VfB Stuttgart zeigen. Ein Sieg ist Pflicht. Auf der anderen Seite ist die Situation entspannter: Ein Sieg der Schwaben dürfte beim VfB alle Abstiegsängste verschwinden lassen.
ERFOLGSDRUCK: Vier Spiele, kein Sieg: Die Bilanz von Trainer Bruno Labbadia beim VfL Wolfsburg ist bislang alles andere als gut. Der als Retter verpflichtete Coach muss endlich Punkte sammeln, damit es bei den Niedersachsen aufwärts geht. «Wir haben die Pause genutzt um die Spieler zu belasten und zu entlasten», sagte Labbadia vor dem Auswärtsspiel gegen Hertha BSC Berlin. In Robin Knoche und Josuha Guilavogui drohen aber zwei Leistungsträger auszufallen.
EUROPA-HOFFNUNGEN: Bayer 04 Leverkusen steht derzeit auf einem Europa-League-Platz, aber wäre eine Teilnahme in der Champions League nicht noch reizvoller? «Wir müssen alles in eine Waagschale werfen», sagte Bayer-Coach Heiko Herrlich vor dem Heimspiel gegen den FC Augsburg, der ebenfalls noch kleine Hoffnungen auf einen internationalen Startplatz haben dürfte. Die Statistik spricht aber nicht für den FCA: Die Fuggerstädter gewannen keines der 13 Bundesliga-Duelle gegen Leverkusen – das gab es in der Form in der Bundesliga-Historie noch nie.
SCHIEßBUDEN: 19:19 und 17:17 – mit diesen beiden Torverhältnissen gehören die TSG 1899 Hoffenheim und der 1. FC Köln sowohl bei eigenen als auch bei Gegentoren zu den «besten» Teams der Rückrunde. Und auch mit Blick auf die in der Rückrunde gesammelten Punkte – 14 für den FC und 13 für die TSG – bewegen sich die beiden Teams auf einem Niveau. Wäre da nicht die Hinrunde und die brenzlige Lage für die Kölner, die als Tabellen-17. auf weitere Erfolgserlebnisse angewiesen sind, um die Klasse zu halten. Das Duell in der Rhein-Neckar-Arena könnte also spannend und torreich werden.
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(dpa)