Berlin – Patrick Beckert bedankte sich mit einem Winken ins Publikum für den verdienten Beifall. Obwohl er in Berlin nicht wie in Astana das Weltcup-Podest erklimmen konnte, war der Erfurter mit seinem fünften Platz beim Heim-Weltcup der Eisschnellläufer mehr als zufrieden.
«Alles lief perfekt. Die Favoriten auf die WM-Medaillen war hier in Klasse-Form. Und ich bin glücklich, dass ich zu dieser Gruppe gehöre», meinte der Thüringer nach seiner bislang besten Zeit in Berlin von 6:19,34 Minuten.
Damit fehlten ihm ganze 1,35 Sekunden auf den erneuten Sprung auf das Podest. Beeindruckend war seine Rundenkonstanz mit Abweichungen von nur wenigen Zehnteln und einer Steigerung zum Ende. «Es war ein technisch guter Lauf. Ich denke, dass ich in Südkorea um die WM-Medaillen auf beiden langen Strecken kämpfen kann. Ob es reicht, wird die Tagesform zeigen», sagte Beckert mit Blick auf das Championat auf der Olympia-Bahn vom 9. bis 12. Februar. Moritz Geisreiter aus Inzell enttäuschte hingegen in 6:31,17 Minuten auf Platz 14. Den Sieg sicherte sich der Kanadier Ted Jan Bloemen in 6:15,84 Minuten.
Zuvor hatte Nico Ihle über 1000 Meter seinen Vortagserfolg nicht wiederholen können. Für den Chemnitzer reichte es in 1:09,64 Minuten nur zu Rang acht. Tags zuvor hatte er über 500 Meter den dritten Weltcupsieg seiner Laufbahn gefeiert. «Bis 600 Meter lief alles nach Plan, doch in der letzten Außenkurve habe ich viel liegen lassen», meinte der 31-jährige Chemnitzer. «Aber bis zur WM sind noch zwei Wochen Zeit. Da will ich möglichst um die Medaillen mitkämpfen.»
Den Sieg sicherte sich zum vierten Mal in dieser Saison der Niederländer Kjeld Nuis in 1:08,28 Minuten. Er baute die Führung im Klassement aus und verbesserte zugleich den sieben Jahre alten Bahnrekord des US-Amerikaners Shani Davis um 0,25 Sekunden.
Claudia Pechstein hatte kurzfristig ihren Start über 1500 Meter abgesagt. «Ich verzichte auf ärztliches Anraten auf einen Start und konzentriere mich ganz auf die 3000 Meter am Sonntag», sagte die 44-jährige Berlinerin der Deutschen Presse-Agentur. Zuletzt hatte die Langstreckenspezialistin über Probleme im Oberschenkel geklagt, die besonders bei schnellen Bewegungen akut werden könnten.
Eissprinterin Judith Dannhauer konnte sich gegenüber dem Vortag steigern und wurde über 500 Meter Elfte. Doch die bisher beste Weltcup-Platzierung nach der einjährigen Babypause in 39,03 Sekunden stimmte sie nicht glücklich. «Ich war einfach noch zu hektisch. Aber auf dem Weg zu meinem Ziel Olympia gibt es noch viele Reserven», sagte die 34 Jahre alte Erfurterin. «Ich habe im März in einem kolossal schlechten Zustand wieder das Training aufgenommen, die Fortschritte sind jetzt unverkennbar.»
Siegerin wurde erneut die Weltcup-Führende Nao Kodaira. Die Japanerin landete in 37,57 Sekunden ihren sechsten Sieg in ihrem sechsten 500-Meter-Rennen der Saison.
Fotocredits: Soeren Stache
(dpa)