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Berlin fordert Bamberg im Pokalfinale – Aítos Titeltraum

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Berlin – Von Nervosität ist bei Alejandro Garcia Reneses nichts zu spüren. Zu viele Trophäen hat der 72 Jahre alte Spanier in seiner langen Laufbahn schon gesammelt, zu viele große Endspiele bestritten.

Am Sonntag (15.00 Uhr/Magenta Sport) folgt für den Trainer von ALBA Berlin, den alle nur Aíto nennen, mit dem deutschen Basketball-Pokalfinale bei Brose Bamberg das nächste. «Ein Titel wäre sehr, sehr gut», sagte Aíto. Nach dem Gewinn von unter anderem neun spanischen Meisterschaften und fünf Triumphen in verschiedenen Europapokal-Wettbewerben wäre es sein erster in Deutschland.

«Sein Anteil ist riesig, er hat das Team aufgebaut und uns sehr viel Selbstbewusstsein gegeben. Er ist mehr als nur ein Lehrer, er will jeden verbessern», sagte US-Profi Luke Sikma über Aíto. Seit Sommer 2017 trainiert der Altmeister den früheren deutschen Serien-Champion und begeistert mit seinem Spielstil. Viele Talente bekommen unter Aito eine Chance. Einst förderte er spätere spanische NBA-Stars wie Pau Gasol oder Ricky Rubio, nun schaffen es Berliner Talente auch dank seiner Hilfe ins Nationalteam. «Er hat so viel Erfahrung, dass er einem immer etwas Neues beibringen kann», sagte Sikma.

Als jüngste Mannschaft der Bundesliga trifft ALBA in Bamberg auf eine der erfahrensten – und kann erstmals seit drei Jahren wieder einen Titel gewinnen. «Sie sind sozusagen der Gegenentwurf zu unserem Team. Alles Spieler, die schon in zig Endspielen standen und die sehr erfahren sind», sagte Berlins Manager Marco Baldi über den Gegner. Doch auch die Berliner reifen immer mehr und haben aus den beiden Final-Niederlagen der Vorsaison gelernt. Aíto musste sich mit seinem Team 2018 sowohl im Pokalendspiel als auch in der Finalserie um die Meisterschaft jeweils dem FC Bayern München geschlagen geben.

Im laufenden Wettbewerb schaltete Berlin den Titelverteidiger aber bereits im Viertelfinale aus und hat nun die Chance auf den zehnten Pokalsieg, Bamberg kann den Cup zum sechsten Mal gewinnen. Vor 13 Jahren standen sich beide letztmalig im Endspiel gegenüber, damals siegte Berlin. 2011 revanchierte sich Bamberg mit einem 3:2 in der Serie um die Meisterschaft. Nun sagte ALBA-Spielmacher Martin Hermannsson: «Sie haben den Heimvorteil, aber nach der Finalniederlage im letzten Jahr wollen wir alle diesen Titel.»

Bamberg könnte ein Erfolg nach einer bislang turbulenten Saison Ruhe bringen. Erst Mitte Januar musste Trainer Ainars Bagatskis nach einer Negativserie gehen und wurde durch den Italiener Federico Perego ersetzt. Auch in der Führung des neunmaligen Meisters gab es immer wieder Unruhe, die im Untreue-Verdacht gegen den ehemaligen Geschäftsführer Rolf Beyer gipfelte. Ein zuvor im Raum stehender Vorwurf der Insolvenzverschleppung bestätigte sich jedoch nicht.

«Wenn man so weit gekommen ist, will man die Saison natürlich mit dem ersten Titel krönen. Das würde uns guttun und als Team nochmals Aufschwung geben», sagte Bambergs Nationalspieler Patrick Heckmann dem Fachmagazins «BIG»: «Mit einem Pokalsieg im Hinterkopf spielt sich der Rest der Saison auf jeden Fall noch ein bisschen lockerer.»

Fotocredits: Soeren Stache
(dpa)

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