Oberhof (dpa) – Laura Dahlmeier hat den Verlust des Gelben Trikots an Gabriela Koukalova locker aufgenommen.
«Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass das Gelbe Trikot für mich nicht das Allerwichtigste ist, deswegen kann ich das jetzt auch getrost mal abgeben», sagte Deutschlands beste Biathletin vor dem Massenstart am Sonntag zum Abschluss des Weltcups in Oberhof. Sie hatte fünf Wochen vor der WM aus trainingstaktischen Gründen den Sprint und die Verfolgung ausgelassen.
Am Samstag zog die Tschechin Koukalova mit Rang zwei im Jagdrennen an Dahlmeier im Gesamtweltcup vorbei. Auch die Finnin Kaisa Mäkäräinen liegt nun vor der Partenkirchnerin. «Ich weiß, dass es zwei Streichergebnisse am Ende der Saison gibt, und derweil darf Gabi das Gelbe Trikot gerne mal ausführen», sagte die 23-Jährige lachend.
Dahlmeier hatte zuletzt zu Hause trainiert und war am Samstag in Thüringen angereist. «Ich habe die Strecke schon angeschaut, am Schießstand war ich nicht. Das kann ein Nachteil sein, aber vielleicht auch ein Vorteil, weil ich zu Hause noch mal mehr trainiert habe und ich mich besser auf das kommende Trimester vorbereiten konnte», sagte Dahlmeier.
Sie freut sich auf den Massenstart am Sonntag (14.40 Uhr). Mit einem Top-Ergebnis kann sie das Gelbe Trikot zurückerobern. Sie hat neun Punkte Rückstand auf Koukalova und vier auf Mäkäräinen. Dahlmeiers Motto für Sonntag: «Gas geben, schnell Laufen, gut Schießen.»
Mit großem Selbstvertrauen startet auch Maren Hammerschmidt. Sie war als Vierte in der Verfolgung und Sprint-Fünfte bisher beste Deutsche in Oberhof. «Wenn es so weitergeht, bin ich dabei. 2017 habe ich schon gesagt wird mein Jahr, und bis jetzt sieht es ganz gut aus», sagte die Winterbergerin, die zuvor überhaupt nicht Schwung gekommen war. Franziska Preuß wird wegen nach den Nachwirkungen eines grippalen Infekts auch am Sonntag nicht starten. Dabei sind noch Franziska Hildebrand und Vanessa Hinz.
Arnd Peiffer gehört zu den bislang letzten deutschen Männer-Siegern in Oberhof. Aber es ist schon vier Jahre her, als Peiffer den Sprint am Grenzadler gewann, ehe tags darauf Andreas Birnbacher im Massenstart siegte. Und in diesem spektakulären Rennen will der frühere Sprint-Weltmeister Peiffer am Sonntag (12.30 Uhr/ZDF und Eurosport) an Rang zwei in der Verfolgung anknüpfen. «Im Massenstart geht es wieder vom von Neuem los und man muss es sich wieder erkämpfen. Aber ich bin nicht all zu schlecht drauf und es passt gerade», sagte er.
Peiffer und seine Kontrahenten werden wieder alles daran setzen, um Ausnahmekönner Martin Fourcade zu schlagen. Der Franzose hatte im Sprint seinen achten Saisonsieg und seinen insgesamt 55. Weltcuperfolg geholt. Bei den wahrscheinlich wieder widrigen Windbedingungen geht es darum, am Schießstand sein Können abzurufen. «Es geht wieder über das Schießen und dann muss man schauen, was in der letzten Runde geht», sagte Peiffer. Das deutsche Team komplettieren Erik Lesser, Simon Schempp und Benedikt Doll.
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