Whistler – Pyeongchang-Olympiasiegerin Mariama Jamanka liegt zur Halbzeit der Zweierbob-Weltmeisterschaft in Whistler auf Goldkurs.
Vor den zwei abschließenden Läufen an diesem Sonntag hat die für den BRC Thüringen startende Berlinerin mit Anschieberin Annika Drazek 0,13 Sekunden Vorsprung auf Titelverteidigerin Elana Meyers Taylor aus den USA. Stephanie Schneider aus Oberbärenburg liegt mit Anschieberin Ann-Christin Strack als Dritte ebenfalls auf Medaillenkurs. Die Winterbergerin Anna Köhler komplettiert mit Leonie Fiebig als Siebte die gute Ausgangsposition der deutschen Pilotinnen vor den beiden Finalläufen.
Im ersten Lauf schraubte Weltcupgesamtsiegerin Jamanka den über drei Jahre alten Bahnrekord der pausierenden Kanadierin Kaillie Humphries auf 52,58 Sekunden. Den überbot dann US-Pilotin Meyers um eine Zehntelsekunde auf 52,48. Im zweiten Durchgang gelang Jamanka ein deutlich besserer Lauf. «Mich hat es wahnsinnig geärgert, dass der erste Lauf nicht so optimal war, ich hatte den Trackrekord nur für 60 Sekunden. Jetzt ist es toll, dass wir als Führende in den zweiten Tag gehen, auch wenn wir wissen, dass es kein Sieg war», sagte Jamanka.
Sie will sich selbst keinen Druck machen. «Ich muss jetzt nicht krampfhaft Weltmeisterin werden, weil ich weiß, dass es bei mir nicht funktioniert, wenn ich mir zu viel Druck mache», betonte die 28-Jährige. Whistler sei für die ehemalige Hammerwerferin eine «krasse Bahn, für den Kopf einfach anstrengend, weil sie viel von dir abfordert. Es muss alles sehr perfekt laufen, weil man durch die Geschwindigkeit ein sehr schmales Zeitfenster hat, in dem man richtig reagieren muss. Auf so einer Bahn wie Whistler ist Angst ganz, ganz tödlich», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.
Erleichtert war auch Schneider, die in vier Trainingsläufen dreimal stürzte. Daher hatte sie für Kurve zwölf kein richtiges Konzept. So war auch der erste Lauf «nervenaufreibend». Außerdem hinterließen drei Stürze auch am Körper so ihre Spuren. «Wir freuen uns ein bisschen, doch die WM hat zwei Tage und mittlerweile werden es alle wissen, dass meine Trainingswoche nicht so glorreich verlaufen ist. Daher bin ich erstmal geerdet und freue mich über den Zwischenstand», sagte die 28-jährige Sächsin und betonte: «Hier kann alles passieren. Wir werden morgen als German-Bob-Ladies nochmal angreifen. Mariama verkauft sich hier mega, das macht sie gut die Kleene.»
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(dpa)