Berlin – Boris Becker hat vor einer tiefgreifenden Krise des Tennissports gewarnt und eine schnelle Lösung angemahnt.
Dabei unterstützt der Leimener auch den Vorschlag des Schweizer Rekord-Grand-Slam-Siegers Roger Federer (38), der eine Vereinigung der Herren- und Damen-Organisation forderte. «Roger Federer hat mit seiner großartigen Idee, sich zusammenzuschließen, den Ball ins Rollen gebracht. Dies spricht für seine Intelligenz und auch dafür, dass er sich wirklich um das Spiel kümmert», sagte Becker in einem Interview auf laureus.com.
Eine Vereinigung wäre für den sechsfachen Grand-Slam-Gewinner «ein Schritt in die richtige Richtung. Der Tennissport war immer fortschrittlich, wenn es darum geht, mit der Zeit zu gehen, mit gleichen Rechten», sagte der 52-Jährige.
Becker sorgt sich wegen der Corona-Pandemie um die Spieler, die nicht zu den «Top Ten, den Top 50 und vielleicht den Top 75 Männern und Frauen» gehören. Der Rest der Profispieler brauche den wöchentlichen Gehaltsscheck und ihr Preisgeld. «Tatsache ist, dass sie nicht spielen können, sie können wegen sozialer Distanzierung nicht einmal in einen Club gehen und Unterricht geben», sagte er. Auch Ausrichter kleinerer Turniere, die jetzt nicht stattfinden können, würden wohl Schwierigkeiten haben, finanziell zurückzukommen. «Sie haben viel Geld verloren. Es ist also auch eine Frage der Zeit.»
Eine Ausrichtung der US Open im August hält Becker für wenig sinnvoll: «New York war vor ein paar Wochen so ziemlich die schlimmste Stadt, die vom Virus heimgesucht wurde. Ich denke nicht, dass es ratsam wäre, dort ein Turnier zu veranstalten.»
Laureus-Gründungsmitglied Becker sieht sich durch die Pandemie «mehr denn je seiner Arbeit für die Stiftung verpflichtet und tue, was ich kann.» In den letzten 20 Jahren hat «Laureus Sport for Good» mehr als 150 Millionen Euro gesammelt. Derzeit werden mehr als 200 Sportprogramme in über 40 Ländern unterstützt.
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(dpa)