Eine Fußball-Europameisterschaft mit vielen Überraschungen ist beendet und selbst das Ende des Turniers war für viele eine Überraschung. Doch der Titelträger aus Portugal kommt für die Kenner der Szene nicht wirklich überraschend, denn die „Brasilianer“ Europas standen schon lange auf der Liste möglicher Titelträger.
Ein Kontinentalwettkampf der Überraschungen
Wer hätte vor Beginn dieser Fußball-Europameisterschaften daran geglaubt, dass Wales als stärkste Mannschaft Großbritanniens auftreten würde? Der Erfolg der Nationalmannschaft aus Island ist ebenfalls so nicht vorhersehbar gewesen, oder etwa doch? Schließlich haben die „Wikinger“ bereits in der Qualifikation für Furore gesorgt, als sie die hoch gehandelten Niederländer zweimal besiegen konnten. Als Überraschung kann eher die Tatsache dienen, dass viele Favoriten auf den Titel bereits frühzeitig gescheitert sind. So schieden nach der Vorrunde bereits Mannschaften wie Schweden, Tschechien, Österreich und die Türkei aus. Diese wurden im Vorfeld sehr viel besser eingeschätzt und mit dem frühen Ausscheiden wurde so mancher Experte mehr als nur überrascht.
Neuer Modus, der nicht hielt, was er versprach
Zum ersten Mal fand die Endrunde mit 24 Mannschaften statt. Der neue Modus hatte jedoch lediglich zur Folge, dass bereits mit dem Beginn der K.o.-Runde immer mindestens ein vorweggenommenes Endspiel stattfand. So musste der Titelverteidiger Spanien bereits nach dem Achtelfinale gegen Italien als Verlierer die Heimreise antreten. Die Italiener ereilte dieses Schicksal im Viertelfinale als Gegner der deutschen Nationalelf. Dass der Weltmeister im Halbfinale am Gastgeber scheiterte kann durchaus als ein normales Halbfinale bezeichnet werden. In der anderen Hälfte stand mit Wales jedoch eine Mannschaft in der Runde der letzten Vier, die man dort nicht erwartet hatte. Im Viertelfinale mussten die Belgier die Klasse der Waliser anerkennen und als verdienter Verlierer wieder nach Hause fahren.
Das Ende einer Leidenszeit
Mit Portugal ist ein Titelträger gefunden worden, der seit vielen Jahren auf diesen Erfolg gewartet hat. Die Portugiesen wurden schon oft als Favorit auf den Titel gehandelt, scheiterten jedoch meist an sich selbst. 2004 noch wurde das Finale im eigenen Land gegen die absoluten Außenseiter aus Griechenland verloren. Diese Schmach konnte die Mannschaft um Superstar Ronaldo endlich tilgen. Im Finale gegen Gastgeber Frankreich war letztendlich der größere Siegeswille ausschlaggebend. Für Weltmeister Deutschland blieb die Erkenntnis, dass es schwer ist, als amtierender Weltmeister den Titel in Europa zu gewinnen. Vielleicht gelingt es den Kickern des DFB beim nächsten Mal.
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