Darmstadt – Antonio Colak ist ein braver Sohn. Im Spiel gegen den FC Augsburg (0:1) hatte er noch in aussichtsreicher Position versucht, eine Flanke zu stoppen und damit die Chance vertan. Sein Vater riet ihm, künftig sofort zu schießen.
Gegen Werder Bremen setzte der Stürmer des SV Darmstadt 98 den väterlichen Rat um und jagte die Flanke mit vollem Risiko volley zum 2:2-Endstand ins Netz.
Zuvor hatte er das 1:0 für die «Lilien» erzielt. Nachdem der etatmäßige Elfmeterschütze Jérôme Gondorf gefoult worden war, schnappte sich Colak den Ball und verwandelte den Strafstoß souverän. Es waren seine ersten beiden Bundesliga-Treffer.
«Da musst du schon ein bisschen selbstbewusst sein», lobte Trainer Norbert Meier mit Blick auf die Tore. «Das ist ein total positiver Junge mit viel Demut und einer klasse Einstellung zum Fußball. Und wenn er mal einen Arschtritt braucht, dann kriegt er den.»
Karlsruher SC, 1. FC Nürnberg, Lechia Gdánsk (Polen), 1. FC Kaiserslautern – mit 23 Jahren ist Colak, in Ludwigsburg geborener Sohn kroatischer Eltern, schon viel rumgekommen. Unter Vertrag steht er derzeit bei 1899 Hoffenheim, nach Darmstadt ist er ausgeliehen. Den Ball aus der Partie gegen Bremen nahm er «als schöne Erinnerung» mit – und schenkte ihn seiner Familie. Ein braver Sohn eben.
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(dpa)