„Ich glaube, dass wir heute unser bestes Spiel bei der EM gemacht haben.“ Mit diesen Worten kommentierte Toni Kroos die glatte 2:0 Niederlage des deutschen Teams gegen Gastgeber Frankreich.
Die Tore: ein Handelfmeter und ein Abwehrfehler
Beide Tore der Franzosen entstanden nicht durch beeindruckende Kombinationen, sondern durch Fehler der deutschen Mannschaft. Schon gegen Italien hätte das Handspiel vom ansonsten überragenden Jérôme Boateng das Ende bedeuten können in einem Spiel, das Deutschland über weite Strecken dominierte.
Gegen Frankreich war es Bastian Schweinsteiger, der den Elfmeter verursachte und die Franzosen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt für Deutschland die Führung bescherte, in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit.
In der 72. Minute spielt Höwedes Kimmich im Strafraum an, anstatt den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen, Kimmich verliert den Ball, es steht 2:0.
Frankreich unterlegen
Die zwei Tore waren nicht die logische Folge beeindruckender Ballstafetten der Franzosen, sondern das Produkt zweier Fehler im deutschen Spiel. Ansonsten dominierte die deutsche Mannschaft wie bereits gegen Italien. Jeweils zu Beginn der ersten und zweiten Halbzeit konnten die Franzosen das Match für einige Minuten aktiv gestalten und den Gegner in die Defensive drängen, dann bestimmten die die deutschen Spieler das Geschehen auf dem Platz. Ein Tor wollte dennoch nicht fallen.
Viele Torchancen, aber kein Tor
2:0 gegen die Ukraine, 3:0 gegen die Slowakei im Achtelfinale – fünf Tore in zwei Spielen sprechen für eine passable Chancenauswertung. Doch diese Siege wurden gegen eindeutig schwächere Gegner erzielt, gegen Polen gab es ein torloses Remis, gegen unterlegene Nordiren ein knappes 1:0. Die mangelhafte Torausbeute der deutschen Elf war auch für die Niederlage gegen Frankreich der entscheidende Faktor.
Frankreich hatte Island im Viertelfinale mit 5:2 deutlich besiegt, die Mannschaft wurde anschließend sehr gelobt. Das Spiel gegen Deutschland hat gezeigt, dass dieses Lob überzogen war. Gegen Deutschland musste ihnen der Gegner die Tore mundgerecht präsentieren, aus eigener Kraft schien ein Erfolg nur in wenigen Spielsituationen möglich.
Ohne Hummels und Gomez
Mit Mats Hummels in der Abwehr und Mario Gomez im Sturm wäre das Spiel für die Franzosen (noch) schwieriger geworden. Zwei kopfballstarke Spieler hätten die Torflaute überwinden können.
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