Handball

Der Alltag beginnt wieder: THW und Füchse Berlin legen los

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Berlin – Die desolate Handball-EM in Kroatien und die weiter ungeklärte Zukunft von Bundestrainer Christian Prokop dürfen für Andreas Wolff jetzt nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.

Nach einer Mini-Pause und kurzer Vorbereitung geht es für den Nationalkeeper und seine Kollegen des THW Kiel schon im Pflichtspiel-Alltag weiter. Und der deutsche Rekordmeister bekommt es nach einer schwachen Hinrunde direkt mit einem europäischen Schwergewicht zu tun: Am Mittwoch kommt Ungarns Topclub Telekom Veszprem zum Champions-League-Duell nach Kiel. Die Vorzeichen für das Topspiel sind alles andere als gut.

Denn den THW plagen nach der EM große Verletzungssorgen. In Wolff, Patrick Wiencek, Steffen Weinhold und Rune Dahmke kehrten zwar alle deutschen Nationalspieler fit zurück. Dafür sind in Kapitän Domagoj Duvnjak, Kreisläufer Rene Toft Hansen oder Nikola Bylik etliche Schlüsselspieler angeschlagen oder verletzt. «Das ist umso ärgerlicher, als wir einen richtig harten Neustart vor uns haben. In den Februar-Partien wollen und müssen wir in der Königsklasse Punkte holen», sagte der neue THW-Sportchef Viktor Szilagyi. Ähnliches gilt für die Füchse Berlin, die ebenfalls schon am Mittwoch in das neue Handball-Jahr starten.

Nach einer furiosen Hinrunde beginnen die Füchse mit dem ersten Gruppenspiel im EHF-Pokal gegen St. Raphael aus Frankreich. Der Fokus der ebenfalls von Verletzungen betroffenen Berliner liegt aber auf der Bundesliga, wo sie erster Verfolger der Rhein-Neckar Löwen sind. «Wir wollen natürlich wieder um die Europapokalplätze spielen», sagte Geschäftsführer Bob Hanning. «Aber es ist ein Spiel mit vielen Unbekannten. Von daher wage ich es nicht, eine Prognose abzugeben.» Denn in Petar Nenadic haben die Füchse ihren besten Spieler in der Winterpause an Kiels Gegner Veszprem verloren. Nationalspieler Paul Drux hätte ihn ersetzen sollen, verletzte sich aber bei der EM.

«Durch Pauls Verletzung sind wir natürlich schon ein bisschen fragiler geworden», sagt Hanning. Der 49-Jährige ist sich auch deshalb sicher, dass erneut die Rhein-Neckar Löwen die Meisterschaft holen werden. Die Mannheimer spielen erstmals am Donnerstag wieder in der Liga gegen den TBV Lemgo und wollen mit einem Sieg ihren Vorsprung weiter ausbauen. Aktuell liegen die fünftplatzierten Kieler und auch die SG Flensburg-Handewitt schon weit hinter dem Spitzenreiter. In der Königsklasse haben die beiden Nordclubs dagegen noch alle Chancen. Angesichts der Verletzungsmisere wäre ein THW-Erfolg gegen Veszprem aber dennoch eine Überraschung.

Denn die Ungarn reisen mit einigen Topstars nach Norddeutschland. Neben dem vor Kurzem verpflichteten Nenadic sind unter anderem auch der ehemalige Berliner Kent Robin Tönnesen sowie Trainer Ljubomir Vranjes altbekannte Gesichter in Kiel. Vor seinem Wechsel nach Ungarn im vergangenen Sommer hatte der Schwede fast sieben Jahre Kiels Erzrivalen trainiert: die SG Flensburg-Handewitt.

Fotocredits: Uwe Anspach
(dpa)

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