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Der Dominator: Spaniens Gasol will vierte Krönung

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Istanbul – Sein eigenes Streben nach dem vierten EM-Gold kann Pau Gasol nicht die Begeisterung für andere Sport-Heroen Spaniens nehmen.

Bis nach 2.00 Uhr Ortszeit verfolgte der Anführer der goldenen Basketball-Generation in Istanbul das US-Open-Finale von Rafael Nadal – und gratulierte dem Tennis-«Campeón» nach dem Matchball begeistert. Vor dem Viertelfinal-Duell mit den deutschen Korbjägern am Dienstag (17.45 Uhr) ruft auch der NBA-Superstar selbst bei seinen Gegnern hymnenartige Verehrung hervor.

«Zuallererst möchte ich dem spanischen Team, besonders Pau Gasol meinen Respekt zollen. Er ist 37 Jahre alt und kämpft nach einer langen Saison immer bis zum Ende», schwärmte Türkei-Trainer Ufuk Sarica nach der 56:73-Niederlage im Achtelfinale. «Ich denke, er setzt ein hervorragendes Beispiel für künftige Generation, die Basketball spielen wollen.»

Dass Gasol seit 2001 nach der NBA-Saison fast jeden Sommer die Turnier-Strapazen auf sich nimmt, schlägt sich vor allem in der Erfolgsbilanz der Über-Mannschaft des bisherigen Jahrhunderts nieder. Zehn internationale Medaillen holte Spanien angeführt von seinem Center, darunter dreimal Edelmetall bei Olympia und den WM-Titel 2006. In Istanbul soll der vierte EM-Coup seit 2009 her.

Und auch individuell bricht der erfolgreichste europäische Spieler seiner Generation Rekorde. Bei dieser EuroBasket schob er sich an Frankreichs Tony Parker und Dirk Nowitzki vorbei an die Spitze der EM-Punktebestenliste. «Ich wollte das hinter mich bringen. Jetzt können wir uns vorbereiten, es gibt kein Gerede über individuelle Dinge mehr», erklärte Gasol bei Erreichen des Meilensteins vor der K.o.-Phase pragmatisch. «Er ist der beste Spieler, den ich jemals gecoacht habe. Er weiß immer, wie die beste Entscheidung zu treffen ist», sagte Spaniens Coach Sergio Scariolo über seine Nummer Vier.

Schon nach dem Bronze in Rio de Janeiro wurde über einen Abschied aus dem Nationalteam spekuliert. Doch auch bei dieser EM führt er sein Team an der Seite von Bruder Marc mit 15,6 Punkten sowie 8,4 Rebounds an und steht mit 24,1 Minuten die längste Zeit auf dem Feld. Und im Vereinstrikot ist ein Karriere-Ende nicht in Sicht – jüngst verlängerte der zweimalige NBA-Champion seinen Vertrag bei den San Antonio Spurs bis 2020.

Fotocredits: Lefteris Pitarakis
(dpa)

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