München – Der FC Bayern stürmt seiner sechsten Meisterschaft in Serie entgegen. Beim 4:2 (1:1) gegen Werder Bremen tun sich die Münchner zwar lange Zeit schwer.
Die Doppelpacker Robert Lewandowski (63. Minute/76.) und Thomas Müller (41./84.) bewahren den deutschen Rekordchampion aber vor einem Punktverlust in der Fußball-Bundesliga.
UNAUFHALTSAME MÜNCHNER
Der FC Bayern bleibt eine Klasse für sich und nähert sich zielstrebig der sechsten Meisterschaft in Serie. 16 Punkte Vorsprung haben die Münchner mittlerweile auf den Zweiten Bayer Leverkusen – nach 19 Spieltagen! Selbst schwierige Bundesligaspiele gewinnt das Team von Trainer Jupp Heynckes. «Wir waren nicht so klar in unseren Aktionen, wir haben zu behäbig, zu langsam aus der Defensive gespielt», bemängelte der 72-Jährige. Es zeichne sein Team aber, «dass wir solche Spiele gewinnen.» Da ist eine erneute Turbomeisterschaft nicht mehr abwegig. 2014 fuhr der FC Bayern schon am 27. Spieltag den Titel ein – so schnell wie keine andere Mannschaft zuvor.
100-TORE-MANN MÜLLER
Mit seinem ersten Doppelpack in dieser Saison hat Thomas Müller eine imposante Marke geknackt. Im 272. Bundesligaspiel für den FC Bayern erzielte der Nationalspieler sein 100. Tor. Nur Gerd Müller (365), Karl-Heinz Rummenigge (162), Roland Wohlfahrt (119) und Dieter Hoeneß (102) liegen in der Bestenliste vor dem 28-Jährigen. Er werde «sicher gut schlafen», sagte Müller. Der Offensivmann räumte allerdings ein, dass sein Team nach einer langen Trainingswoche anfangs noch nicht die richtige Spannung gehabt habe. «Wir waren nicht sofort da, wie wir uns das vorgenommen hatten», erkannte Müller.
94-TORE-MANN LEWANDOWSKI
Robert Lewandowski agierte lange Zeit unauffällig. Dann gelang dem Polen mit seinem Doppelpack aber zum 45. Mal in der Bundesliga mehr als ein Treffer in einer Partie. Nur Gerd Müller (87) und Jupp Heynckes (51) liegen in dieser Rangliste vor ihm. Mit nun 94 Treffern ist Lewandowski vor seinem Teamkollegen Arjen Robben bester ausländischer Torjäger des FC Bayern in der Bundesliga. Insgesamt traf Lewandowski sogar 168 Mal in der deutschen Eliteklasse. Der 29-Jährige habe als Stürmer einfach alles, lobte Verteidiger Niklas Süle. «Abschlussstärke, Kopfball, links wie rechts. Es ist unglaublich schwer, gegen ihn zu spielen.»
MISSTÖNE UM GORETZKA
Heynckes konnte für den Ärger von Schalkes Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies wegen des Wechsels von Leon Goretzka zum FC Bayern Verständnis aufbringen. «Meine erste Reaktion war: Du solltest das Trikot von Schalke nicht mehr tragen», hatte Tönnis bei Sky über den Abgang des Nationalspielers nach München im Sommer gesagt. Heynckes sagte daraufhin, dass er die Enttäuschung des Schalke-Chefs nachvollziehen könne. Goretzka sei aber ein junger Spieler, «und da darf ich nicht so emotional reagieren. Ich denke, dass sich das alles beheben wird, weil Leon einen sehr guten Charakter hat», ergänzte Heynckes.
MUTIGE BREMER
Zwei Tore gegen den FC Bayern erzielt, eine mutige Vorstellung abgeliefert – dennoch keine Punkte. «Ich kann mich keine Sekunde freuen. Wir wollten unbedingt etwas mitnehmen», sagte Trainer Florian Kohfeldt nach der 15. Bremer Bundesliganiederlage gegen die Münchner in Serie. Jupp Heynckes lobte den abstiegsbedrohten Tabellen-16., der seine 600. Niederlage im Oberhaus kassierte. «Bremen hat wirklich ein sehr gutes Spiel gemacht und nicht wie eine Mannschaft gespielt, die im Tabellenkeller steckt», sagte der 72-Jährige.
Fotocredits: Sven Hoppe
(dpa)