Frankfurt/Main – Der Spielplan der Fußball-Bundesliga für die Saison 2018/19 wird am Freitag von der Deutschen Fußball Liga veröffentlicht.
Welcher der 18 Clubs wann, wo und gegen wen spielt, ist ein Puzzlespiel. Bevor die 306 Partien festgelegt sind, müssen viele Vorgaben berücksichtigt werden. Während der Spielplan einst mit Zettel und Bleistift ausgetüftelt wurde, wird das inzwischen mit Computerhilfe gemacht. Es bleibt aber ein hochsensibles Projekt, bei dem viele Interessen und Einschränken eine Rolle spielen.
Wie wird der Spielplan erstellt, was für Vorgaben, Regeln und Interessen müssen berücksichtigt werden:
SPIELPLAN-ERSTELLUNG MIT COMPUTERHILFE:
Es ist nicht lange her, da wurde der Bundesliga-Spielplan per Hand nach dem «englischen Schlüssel» erstellt. Jedem Club wurde eine Zahl zwischen 1 und 18 zugeordnet und in ein Schema eingepasst. Daraus ergaben sich automatisch die Begegnungen. Individuelle Anpassungen außerhalb des Schemas waren nicht möglich. Um dieses starre System aufzubrechen, ließ die DFL eine Computer-Software entwickeln, mit der die Erstellung individueller Spielpläne unterstützt wird.
FAKTOR MENSCH BLEIBT:
Die Spielplan-Planungen für die kommende Saison beginnen im Frühjahr vor einer neuen Saison, werden aber erst konkretisiert, wenn die Auf- und Absteiger feststehen. Mit Hilfe des Computer können zahlreiche Varianten durchgespielt werden. Ein Selbstläufer ist die Spielplanerstellung deshalb noch nicht. Es gilt, immer wieder verschiedene Konstellationen und Interessen gegeneinander abzuwägen oder in Einklang zu bringen. Der Faktor Mensch bleibt unverzichtbar.
PRÄZISIERUNG ERST WÄHREND DER SAISON:
Die Arbeit der DEL-Experten ist mit der Bekanntgabe des Spielplans nicht getan. Der Spielplan liefert nur die Rahmendaten zu den einzelnen Spieltagen, nämlich welche Clubs an welchem Spieltag aufeinandertreffen. Die genauen Spieltage und Anstoßzeiten müssen im Laufe der Saison individuell festgelegt werden.
VIELE INTERESSEN UND VORGABEN:
Bei der Erstellung des Spielplans fließen Informationen von Kommunen, Sicherheitsorganen, der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS), von internationalen Fußballverbänden (FIFA/UEFA), von Fans, Clubs und Stadionbetreibern in die Planung ein. Wird beispielsweise eine Partie wegen drohender Fan-Ausschreitungen als Risikospiel eingestuft, hat dies Folgen für Tag und Zeitpunkt des Anpfiffs.
HEIMSPIELE VON BUNDESLIGA-NACHBARN:
Benachbarte Clubs sollten versetzt zu ihren Heimspielen antreten. Ein laut DFL-Sprache «ligaübergreifendes Paar» wären der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund oder Eintracht Frankfurt und Mainz 05. Auch deshalb wird, bevor die Begegnungen zugeteilt werden, zunächst für jeden Club ein Muster an Heim- und Auswärtsspielen bestimmt.
WIEDER FÜNF MONTAG-SPIELTAGE: Auch in der neuen Bundesligasaison wird es fünf Partien am Montag geben. Die DFL hat sie eingeführt, um den donnerstags in der Europa League spielenden Clubs eine längere Ruhepause zu gönnen. Und Champions-League-Starter, die am Dienstag spielen müssen, sollen nicht zuvor am Sonntag in der Bundesliga antreten. Um Europacup-Teilnehmern Regenerationspausen zu schaffen, kann die Terminierung eines Spieltags erst erfolgen, wenn feststeht, welcher Club an welchem Termin auf internationalem Parkett spielt.
FEIERTAGE UND GROSSEREIGNISSE: Berücksichtig werden müssen auch aus sicherheitsrelevanten Gründen Großereignisse wie Karneval in Köln, Oktoberfest in München oder der Cannstatter Wasen in Stuttgart. Auch Feiertage haben Einfluss auf die Planung.
SAISON-ERÖFFNUNGSSPIEL: Die wenigsten Probleme bereitet wohl die Ansetzung des offiziellen Saison-Eröffnungsspiels mit dem deutschen Meister Bayern München – erstmals wird das Heimrecht nicht automatisch an den Titelverteidiger vergeben. Das erste Saisonspiel findet am Freitag, dem 24. August, statt.
Fotocredits: Peter Kneffel
(dpa)