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EM 2016 – So verlief die Vorrunde

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Am 22. Juni endete die Vorrunde der EM in Frankreich, im Rückblick zeigen sich vor allem das erweiterte Teilnehmerfeld und der neue Modus als bestimmende Faktoren dieser Europameisterschaft.

Denn neben den Gruppenersten und -zweiten konnten sich auch die vier besten Gruppendritten qualifizieren. Es wurde gezittert und gerechnet.

Defensive Bollwerke und kleine Überraschungen

Der neue Modus und das 24er-Feld brachten auch spielschwächere Mannschaften in die EM, die sonst eher durch ihre hohe Leistungsdichte besticht. Nur die wenigsten Spiele schienen aus dem Muster Favorit vs. Underdog auszubrechen. Italien – Belgien und Spanien – Kroatien waren vielleicht die hochklassigsten Matches der EM.

Als Gruppendritte profitierten Irland, Nordirland, die Slowakei und die als Favorit in ihrer Gruppe gestarteten Portugiesen von der neuen Regelung.

Für Überraschungen sorgte vor allem Gruppe F: Dort sicherte sich Ungarn vor Island den Gruppensieg, Portugal landete auf Platz drei und Österreich fährt mit nur einem Punkt heim.

Auch die überraschend starken Italiener in Gruppe E hätten sicher zum erweiterten Favoritenkreis gezählt, wenn sie nicht am letzten Tag 0:1 gegen ansonsten schwache Iren gespielt hätten. Dafür muss auch Zlatan Ibrahimovic mit der schwedischen Nationalmannschaft den Heimweg antreten.

Alte Favoriten unter dem Eiffelturm

Die größte Überraschung in Gruppe D ist sicherlich nicht der Einzug von Kroatien und Spanien in die K.o.-Runde, sondern der klare Sieg der Kroaten gegen die Spanier. Damit sicherte Kroatien sich den Gruppensieg und landet auf der leichteren Seite des Turnierbaums (was zum Zeitpunkt des Spiels noch nicht abzusehen war). Die Türkei und Tschechien scheiden beide nach durchwachsenen Leistungen aus.

In der deutschen Gruppe C landete die DFB-Elf mit zwei Siegen und einem Unentschieden vor den punktgleichen Polen auf Platz eins der Gruppe, auch die Nordiren konnten dank einer Willensleistung gegen die Ukraine als Gruppendritter bei ihrer ersten EM-Teilnahme in die K.o.-Phase vordringen.

In Gruppe B erreichte ein starkes Wales, angeführt vom nimmermüden Gareth Bale, den ersten Platz vor den Engländern, die ihrer Rolle als Geheimfavorit bisher nicht gerecht werden konnten. Die Slowakei landete durch einen Sieg gegen Russland auf Platz drei, die Russen fielen höchstens durch die Randale ihrer Fans auf.

Trotz eines Gruppensieges waren die Leistungen des Gastgebers in Gruppe A eher mäßig, auch Frankreich wurde dem Erwartungsdruck nicht gerecht. Die Schweizer landeten mit soliden Leistungen auf dem zweiten Platz, für Albanien und Rumänien ist das Turnier beendet.

Die Großen spielen, die Kleinen machen sich Freunde

Die nordirischen und walisischen Fans sind in Frankreich durch ihre Feierlaune zum Internetphänomen geworden und bleiben dem Turnier zum Glück noch etwas länger erhalten – spielen aber im Achtelfinale gegeneinander. Deutschland hat mit der Slowakei ein sehr machbares Los erhalten, teilt sich den Turnierbaum aber mit Frankreich, Italien, England und Spanien.
Die größte Spannung dürfte die Zuschauer in den Achtelfinalspielen Portugal – Kroatien und Italien – Spanien erwarten. Hier gibt es keine klaren Favoriten.

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