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Erfolgreiches Comeback für Scharapowa in Stuttgart

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Stuttgart – Das Comeback ist Maria Scharapowa nach ihrer 15-monatigen Dopingsperre geglückt. In ihrem ersten Auftritt gewann die frühere Weltranglisten-Erste beim Sandplatz-Turnier in Stuttgart 7:5, 6:3 gegen Roberta Vinci aus Italien und erlebte dabei einen höflichen Empfang.

Überglücklich verteilte der russische Topstar Handküsschen ans Publikum. Nach 1:43 Stunden war die weltweit beachtete Show beendet und mit dem beeindruckenden Erfolg gegen die frühere US-Open-Finalistin der Achtelfinaleinzug perfekt.

«Es ist das beste Gefühl der Welt. Der Platz ist meine Bühne, seit ich ein kleines Kind bin, und ich habe lange auf den Moment gewartet», sagte Scharapowa. «Wenn du im Wettkampf bist, blockst du alles andere aus. Ich bin ein natürlicher Wettkämpfer. Die Reise hat heute für mich angefangen. Jedes Match ist wichtig für mich.»

15 Monate war die Russin von allen Turnieren ausgeschlossen. Die Rückkehr des Glamourgirls und der kritisch beurteilten Reizfigur beherrscht jetzt die Tennis-Szene. Im ersten Turnier-Match seit dem 26. Januar 2016 erinnerte der Auftritt der fünfmaligen Grand-Slam-Siegerin bereits an Partien vor dem positiven Dopingtest. Gegen ihre Landsfrau Jekaterina Makarowa hat die Wildcard-Inhaberin am Donnerstag aussichtsreiche Chancen auf den Viertelfinaleinzug. Im Halbfinale könnte sie auf Angelique Kerber treffen.

Mit höflichem Applaus wurde Scharapowa begrüßt, als sie in einem orangefarbenen Top und einem violetten Rock um 18.30 Uhr auf den Centre Court schritt. Vereinzelt hingen Plakate mit «Welcome back Maria»-Schriftzügen im Publikum. Beim Warmspielen unterliefen ihr überraschende Fehler, dann spielte sie zunehmend ihren gewohnten Stiefel: risikoreich und mit unerzwungenen Fehlern, aber mit Power-Schlägen, die zu schnell für die Weltranglisten-36. Vinci waren. Das für sie typische Stöhnen begleitete von Anfang ihr Spiel.

0:2 lag die Russin vor rund 4400 Zuschauern zurück. Dann holte sie ihr erstes Spiel und der Spielstand entwickelte sich von da an ausgeglichen. Mit einem Return-Winner nahm die berühmte Sportlerin Vinci den Aufschlag zum 6:5 ab. Beim zweiten Satzball touchierte dann ihre Vorhand das Netz. Ihren ersten Satzgewinn quittierte sie so nicht jubelnd, sondern entschuldigend mit erhobener Hand.

«Maria Scharapowa ist ein großer Champion. Sie weiß, wie man zurückkommt», hatte Konkurrentin Simona Halep gesagt und sollte Recht behalten. Zwar verlief die Partie nicht so klar wie bei den beiden vorangegangenen Duellen. Doch im zweiten Satz führte die lange Zeit bestverdienende Sportlerin der Welt von Beginn an und geriet auch dank insgesamt elf Assen nicht mehr in Bedrängnis. Mit ihrem ersten Matchball entschied sie das Match zu ihren Gunsten.

Das Turnier bekam durch den Premieren-Auftritt eine neue Dimension. Zwei russische Fernsehsender, zum ersten Mal CNN, die Gazzetta dello Sport, Journalisten aus Japan – insgesamt rund 200 Medienvertreter waren für das Comeback nach dem Dopingfall vor Ort. Schon als Scharapowa um 09.13 Uhr zum Training den Centre Court betreten hatte, klickten mehr Kameras als bei manchem Hauptrundenmatch.

Mit der Wildcard für die Russin hatten sich die Veranstalter die weltweite Aufmerksamkeit gesichert. Auf der Tennis-Tour diskutierten Profis allerdings kontrovers den Freifahrtsschein. Für manche spricht nichts dagegen, auch weil im Damen-Tennis Stars rar sind. Andere bewerten es kritisch, eine erst Mitte des Turniers spielberechtigte Athletin nach einem Dopingfall zu unterstützen. «Ich muss auch jetzt nicht von allen geliebt werden», sagte Scharapowa im «Stern».

Am 7. März 2016 hatte das Tennis-Glamourgirl öffentlich gemacht, positiv auf Meldonium getestet worden zu sein. «Ich weiß, dass viele gedacht haben, dass ich mein Karriereende erkläre», sagte sie damals. «Aber wenn ich irgendwann meinen Rücktritt bekanntgebe, wird es wahrscheinlich nicht in einem Hotel in der Innenstadt von Los Angeles sein mit diesem ziemlich hässlichen Teppich.» Am Mittwoch in hat für Scharapowa in Stuttgart ein neues Kapitel ihrer Karriere begonnen.

Fotocredits: Daniel Maurer
(dpa)

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