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Europameisterschaften im Fußball – Tradition seit 1960

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Am 10 Juni 2016 beginnt die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich. Laut offiziellem Spielplan der UEFA startet das sportliche Großereignis mit dem Eröffnungsspiel des Gastgebers Frankreich gegen Rumänien. Wer hier klarer Favorit der Partie ist, liegt auf der Hand: Frankreich hat auf jeden Fall das Zeug dazu, das erste Spiel der Gruppenphase zu gewinnen. Die EM in Frankreich kennt allerdings noch den einen oder anderen weiteren Favoriten – wie zum Beispiel Deutschland oder die spanische Nationalmannschaft. Übrigens: Eine Europameisterschaft wird nicht erst seit den 1960er-Jahren ausgetragen.

Die Idee, auf dem Kontinent ein internationales Turnier auszutragen, ist wesentlich älter. Unter dem Titel „Europapokal der Fußball-Nationalmannschaften“ (Coupe Internationale européenne) fand bereits 1927 zum ersten Mal eine entsprechende Turnierserie statt. Heute ist die EM ein Spektakel, das Millionen in den Bann zieht – ob im Stadion, vorm Fernsehschirm oder auf den Fanmeilen zum Public Viewing. Wie hat sich der Wettbewerb in den letzten Jahren verändert. Zuschauer erleben die Fortentwicklung der Europameisterschaft bereits am 10. Juni, wenn 24 Mannschaften – statt wie bisher üblich 16 Teams – gegeneinander antreten.

Aus 4 mach 24 – der Wettbewerb ist stetig gewachsen

Der Vorläufer der EM – wie sie Fußballfans heute kennen – war der Europapokal der Fußball-Nationalmannschaften aus dem Jahr 1927. Entstanden vor dem Hintergrund einer zunehmenden Professionalisierung im europäischen Fußball, trat zu Beginn nur eine Handvoll Nationalteams an. Mit dabei waren die Gründungsmitglieder:

  • Österreich
  • Italien
  • die damalige Tschechoslowakei
  • Ungarn

Die Spielzeiten erstreckten sich über mehrere Jahre und wurden maßgeblich von Österreich und Italien geprägt. Letztere Mannschaft wurde beispielsweise zweimal Europameister. Ab 1960 fand der Europapokal der Nationen statt. Dieser wurde in den ersten Turnieren als Endrunde mit vier Teilnehmern ausgetragen, welche sich im Vorfeld – über K.O.-Spiele – qualifizieren mussten. Zwischen 1968 bis 1976 wurden die Endrundenmannschaften im Rahmen einer Gruppenphase ermittelt.

Ab 1980 wurde der Kreis der Endrundenteilnehmer auf acht erweitert, die in sieben Gruppen ausgespielt wurden (der Ausrichter qualifizierte sich automatisch).

Auf 16 Nationen für die Endrunde wechselte man mit der EM 1996. In vier Gruppen wurden die Teilnehmer für die K.O.-Runde ausgespielt. Mit dem Beginn der Euro 2016 wird es an dieser Stelle wieder eine Veränderung geben. Im neuen Spielmodus findet zuerst eine Gruppenphase statt. Ab dem Achtelfinale wechselt das Turnier in den K.O.-Modus, der zwischen den Gruppenersten, den Gruppenzweiten und den vier besten Gruppendritten ausgetragen wird.

Welche Mannschaften konnten besonders oft triumphieren?

Spätestens mit dem „Wunder von Bern“ ist mit der deutschen Nationalmannschaft auch international zu rechnen. 2014 hat die Elf um den Nationaltrainer unterstrichen, dass man als Turniermannschaft ernst zu nehmen ist. Wie oft hat es die DFB-Elf auf das Treppchen im internationalen Stechen ganz nach oben geschafft?

Den Pokal als Weltmeister durfte man bislang viermal in den Händen halten. Europameister ist die Mannschaft aber erst dreimal geworden – und zwar:

  • 1972
  • 1980
  • 1996

Aber: Nur Spanien liegt bezüglich der EM-Titel mit der deutschen Elf auf Augenhöhe. Und auch bei den 2. Plätzen ist die DFB-Elf im Leaderboard ganz vorn mit dabei, man hat es hier ebenfalls auf drei zweite Platzierungen im europäischen Vergleich geschafft. Bleibt abzuwarten, wie die Mannschaft sich ab dem 10. Juni schlägt. Titelverteidiger Spanien konnte zwei Jahre vor dem Gewinn der EM auch die Weltmeisterschaft für sich entscheiden.

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Kurioses und Wissenswertes

In den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten der europäischen Fußballturniere hat sich natürlich die eine oder andere Anekdote ereignet und es ist zu einer Vielzahl an Ereignissen gekommen. Alle zu nennen würde sich den Platz sprengen. Einige der besonders kuriosen Aspekte rund um die EM und Wissenswertes zum Turnier soll man hier dennoch erfahren.

  • Die längste Spielzeit dauerte circa 5 ½ Jahre – im Europapokal der Fußball-Nationalmannschaften. Gespielt wurde von April 1948 bis Dezember 1953. Dabei nahmen nur fünf Mannschaften teil, und zwar: Österreich, Italien, die Schweiz, Ungarn und die Tschechoslowakei. 1951 war das Jahr mit den wenigsten Spielen des Turniers – genau einem. Gewinner war letztlich Ungarn.
  • Michel Platini ist der bis heute amtierende Torschützenkönig der EM Endrunden – mit neun erzielten Toren. Dabei nahm Platini lediglich 1984 am Turnier teil. Alle anderen Top-5-Torjäger waren mehrfach dabei.
  • Der Spieler mit den meisten bestrittenen Spielen der EM Endrunde kommt aus Frankreich. Lilian Thuram war zwischen 1996 bis 2008 insgesamt bei 16 Partien mit dabei – und konnte 2000 auch Europameister werden.
  • Der Pokal trägt einen besonderen Namen – Coupe Henri-Delaunay. Der Entwurf für die versilberte Trophäe stammt aus dem Jahr 1960. Es handelt sich um einen Wanderpokal, der an Henri Delaunay erinnern soll. Sobald ein Team das Triple hintereinander schafft oder fünfmal die EM gewinnen kann, erhält es eine Nachbildung des Coupe Henri-Delaunay. Das Original bleibt aber im Besitz der UEFA.

Sicher gibt es noch viel mehr aus der EM-Geschichte zu berichten – wie die Tatsache, dass bisher nur eine Mannschaft eine Nachbildung des Siegpokals erhalten hat, und zwar Spanien.

Europameisterschaften im Fußball – Tradition seit 1960

Fazit: Die EM hat in Europa Tradition

Die UEFA Europameisterschaft wird jedes Mal ein Stück moderner und verändert sich. An dieser Tatsache wird kaum jemand rütteln. Wie stark sich das Turnier allein in den letzten 20 Jahren verändert hat, zeigt der Blick zurück. Dieses Jahr treten erstmals 24 Teams an. Einiges bleibt aber gleich – wie die Übergabe des Coupe Henri-Delaunay nach dem großen Finale. Man wird gespannt sein dürfen, wer dieses Mal den knapp 43 Zentimeter großen Pokal mit nach Hause nimmt. Ist es Gastgeber Frankreich oder der amtierende Weltmeister? Vielleicht sorgt ja auch einer der Außenseiter für eine echte Überraschung. Zuzutrauen wäre der Titel auch England oder den Belgiern, die derzeit das beste europäische Team (laut Weltrangliste) sind.

Bildquellen:

Abbildung: © Thinkstock, 173263701, iStock, neuson11

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