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Fed-Cup-Team nach «Klatsche» ernüchtert

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Lahaina – Auf dem 24-stündigen Flug vom Urlaubsparadies Hawaii zurück ins kalte Deutschland hatte Bundestrainerin Barbara Rittner nach der «Klatsche» gegen die USA reichlich Zeit zum Grübeln.

Vor allem die zwei Niederlagen der völlig neben sich stehenden Andrea Petkovic im Royal Lahaina Resort auf Maui ließen sie nach der 0:4-Pleite und dem ernüchternden Erstrunden-Aus der deutschen Tennis-Damen ratlos zurück.

Statt sich auf ein Heimspiel im Halbfinale gegen Titelverteidiger Tschechien zu freuen, müssen Rittner & Co. am Dienstagmorgen direkt nach der Landung zum Sitz des Weltverbandes ITF blicken, wo die Partien für das Abstiegsduell am 22./23. April ausgelost werden.

Dass die geplante gemeinsame Rückreise kurzfristig wegen eines Schneesturms in Montreal gestrichen wurde und fast das komplette Team umbuchen musste, bezeichnete Rittner vor ihrem Rückflug über San Francisco nach Frankfurt ironisch als «Krönung des Wochenendes».

Dieser Fed-Cup-Trip wird nicht nur der Teamchefin lange in Erinnerung bleiben, sondern vor allem auch Petkovic. Nicht jedoch wegen des malerischen Strandes oder wegen der Bootstour zum Wale beobachten. Zwar waren die Deutschen ohne Angelique Kerber als Außenseiter angetreten, doch dass nach zwei desaströsen Tagen dieses Ergebnis von 0:4 in die Statistiken einging, hatte keiner so erwartet.

«Am Ende war es eine Klatsche, das muss man so sagen», räumte Rittner ein und betonte: «Insgesamt muss sich diese Niederlage erst einmal setzen lassen.» Ihre pinkfarbene Mütze hatte sich die 43-Jährige tief ins Gesicht gezogen, als sie im Garten des Mannschaftshotels erschien. Die heranrauschenden Wellen am nur wenige Meter entfernten Strand sorgten für ein ungewohntes Ambiente für eine Pressekonferenz und ließen Rittner nicht jede Frage sofort akustisch verstehen. Sehr deutlich vernehmbar jedoch waren ihre Worte, als sie formulierte: «Jeder hat seine Erfahrungen gesammelt, da braucht man jetzt erst einmal Zeit, Dinge zu analysieren und bisschen Abstand zu bekommen.»

Auch wenn Rittner Profi genug ist, keine ihrer Spielerinnen öffentlich an den verbalen Pranger zu stellen, so zielten ihre Analysen doch eindeutig auf die als Führungsspielerin überforderte Petkovic. Wie die zuletzt in der Rangliste auf Platz 51 abgerutschte frühere Top-Ten-Spielerin am Sonntag das Match gegen Coco Vandeweghe noch aus der Hand geben konnte, bleibt wohl (auch ihr) für immer ein Rätsel. Petkovic führt 6:3, 4:2 und hat zwei Breakbälle zum 5:2, ehe sie kein Spiel mehr gewinnt und tatsächlich 6:3, 4:6, 0:6 verliert.

«Nein», sagte Rittner nur auf die Frage, ob sie einen Ansatz einer Erklärung für diese Niederlage habe. «Es ist schwierig für mich, das in Worte zu fassen, weil ich in dem Moment selbst nicht so genau weiß, was da mit mir passiert», sagte Petkovic.

Natürlich wäre die Aufgabe auch mit einem 1:2 noch schwierig genug gewesen, doch der Auftritt dürfte auch bei Rittner grundsätzliche Fragen nach der Verfassung und der aktuellen Fed-Cup-Tauglichkeit Petkovics aufwerfen. «Sie hat völlig die Kontrolle verloren. Ich war auch konsterniert, ich kam auch nicht mehr an sie ran», sagte Rittner und analysierte fast schon ein wenig ratlos: «Sie war ja selber wie gelähmt, hat gar nicht mehr gespielt, eine komplette Blockade.»

Als einzige flog Petkovic nicht nach Deutschland, sondern wollte erst am Dienstag von Kahului nach Los Angeles weiterreisen. Auch für sie noch reichlich Zeit zum Nachdenken. Die Karriere der einstigen Hoffnungsträgerin befindet sich mehr denn je in einer Sackgasse.

Fotocredits: Daniel Karmann
(dpa)

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