Tokio – Andy Murray? Genießt nach einem Traumjahr seine Ferien. Novak Djokovic? Befindet sich nach dem Verlust von Platz eins ebenfalls im Urlaub. Die deutschen Stars? Trainieren bereits fleißig für die neue Saison.
Wenn am Freitag die International Premier Tennis League (IPTL) in ihre dritte Auflage startet, dann ist das Interesse an der Show-Turnier-Serie in Asien deutlich geringer als noch bei ihrer Premiere vor zwei Jahren.
Finanzielle und organisatorische Probleme haben dafür gesorgt, dass die mit großem Bohei ins Leben gerufene Spaß-Veranstaltung 2016 nur noch an drei Orten stattfindet: Tokio (2. bis 4. Dezember), Singapur (6. bis 8. Dezember) und im indischen Hyderabad (9. bis 11. Dezember).
Dass dennoch viele Augen auf die Showkämpfe in Asien gerichtet sein werden, liegt an einem Spieler, den Konkurrenten und Zuschauer seit fast einem halben Jahr schmerzlich vermissen: Roger Federer. Der Schweizer hat seit seinem Halbfinal-Aus in Wimbledon Anfang Juli kein Match mehr bestritten, ist wegen anhaltender Knieprobleme sogar aus den Top Ten gefallen.
Umso gespannter ist die Tennis-Szene, in welchem Zustand sich der 35-Jährige in den kommenden Tagen im Team der Indian Aces zurückmeldet. «Ich freue mich riesig, endlich wieder auf dem Platz zu stehen», sagte Federer am vergangenen Wochenende in Abu Dhabi, wo er als Zuschauer das Formel-1-Finale mit dem Weltmeistertitel von Nico Rosberg verfolgte.
Noch ist nicht ganz sicher, ob Federer bereits am Freitag in Tokio sein Comeback gibt oder erst auf einer der weiteren beiden Stationen. Doch allein die Tatsache, dass der 17-malige Grand-Slam-Champion seine Teilnahme zugesagt hat, tut der vom indischen Ex-Profi Mahesh Bhupathi gegründeten Serie in Zeiten der Stagnation ungemein gut. Zwar wollen auch Serena Williams und der in Asien extrem populäre Kei Nishikori für eines der vier Teams aufschlagen, doch alle Augen werden auf Federer gerichtet sein.
«Ich habe lange genug trainiert, jetzt kann ich es kaum erwarten, wieder Matches zu spielen», sagte Federer. Wie weit er nach seiner langen Pause schon ist, weiß der Schweizer selbst nicht so genau. «Ich brauche einfach Matchpraxis», sagte der Eidgenosse.
Die IPTL ist das perfekt Format für ihn, um ohne jeden Druck die ersten Schritte auf dem Weg zum endgültigen Comeback in Australian Anfang des nächsten Jahres zu machen. Schließlich gehen die Matches nur über einen Satz.
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(dpa)