Stuttgart – Mit dem Premieren-Titel in Stuttgart will der Schweizer Tennis-Star Roger Federer seine grandiose Rückkehr auf die Tennis-Bühne krönen.
Gleich bei seinem ersten Auftritt nach seiner mehr als zweimonatigen Turnier-Abstinenz schaffte der nimmermüde Rekord-Grand-Slam-Sieger den erneuten Sprung an die Spitze der Tennis-Weltrangliste. Dafür reichte schon der erstmalige Einzug ins Endspiel des Rasen-Turniers auf dem Weissenhof. «Es ist ein gutes Gefühl, die Nummer eins der Welt zu sein – logisch», sagte Federer.
Heute trifft der 36-Jährige erstmals seit Wimbledon 2017 auf den ehemaligen kanadischen Top-Ten-Spieler Milos Raonic, der in der Vergangenheit mit Verletzungen kämpfte. Die Bilanz geht mit 10:3-Siegen eindeutig an den Schweizer Publikumsliebling. Aufschlagspezialist Raonic hat Federer aber sogar schon vor zwei Jahren in Wimbledon besiegt, bei seiner ersten Teilnahme in Stuttgart hat er noch nicht einmal seinen eigenen Aufschlag abgegeben.
«Ich kann mich nicht beschweren. Es ist alles sehr positiv für mich. Ich habe auch im Finale eine Chance», sagte der 27-jährige Kanadier nach seinem Halbfinal-Erfolg über den französischen Vorjahressieger Lucas Pouille. Federer blickte anschließend voraus: «Das wird nicht einfach. Er kann unglaublich hart servieren, er ist einer der konstantesten Aufschläger auf der Tour überhaupt.»
Möglicherweise wird das Endspiel ähnlich spannend wie das Halbfinale, das Federer mit 6:7 (2:7), 6:2, 7:6 (7:5) gegen den australischen Topspieler Nick Kyrgios für sich entschied.
Für Federer könnte sich die Strategie erneut auszahlen, die Sandplatz-Saison auszulassen. 81 Tage hatte der zweifache Familienvater vor seinem Auftritt auf dem Killesberg kein offizielles Match bestritten.
Schon im Vorjahr war der Plan mit der freiwilligen Auszeit aufgegangen. Anschließend gewann der Rekord-Grand-Slam-Sieger zum achten Mal den Titel in Wimbledon. Der erneute Triumph beim dritten Grand-Slam-Turnier der Saison, das am 2. Juli in London beginnt, ist Federers ultimatives Ziel. In der kommenden Woche tritt der Rasenspezialist als Titelverteidiger im westfälischen Halle an.
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(dpa)