Sinsheim – Seine Missgeschicke selbst erklären durfte und konnte Caglar Söyüncü nicht. Der türkische Nationalspieler spricht noch nicht deutsch, der SC Freiburg hat bisher keine Interviews mit ihm zugelassen.
Beim 1:2 des Sportclubs im badischen Bundesliga-Derby bei 1899 Hoffenheim war der 20-Jährige der große Pechvogel. Erst spielte Söyüncü den Ball Sandro Wagner in die Füße, der daraufhin das 1:0 erzielte. Dann ging in der 81. Minute Sebastian Rudy nach einem Zweikampf mit dem Freiburger Fußball-Profi im Strafraum zu Boden. Andrej Kramaric verwandelte den Elfmeter zum Siegtreffer.
«Für uns war das gefühlt schon ein schrecklicher Fehler, aber kein Vorwurf», sagte Christian Streich später zur ersten Szene. Nach dem Ausgleich durch Florian Niederlechner hatte der SC-Trainer Söyüncü noch ausgiebig geherzt, weil dieser das Tor wunderbar vorbereitet hatte. Auch nach dem Strafstoß nahm Streich seinen Pechvogel in Schutz. Der Neuzugang sei aus der zweiten türkischen Liga gekommen und zuletzt viel mit der Nationalmannschaft unterwegs gewesen.
«Er macht gerade Unglaubliches durch, da macht man halt auch Fehler. Wir können das tragen, wir sind in Freiburg. Wenn das irgendwo geht, dann hier», sagte Streich. Bereits beim 0:3 in Köln hatte Söyüncü «brutales Lehrgeld» bezahlt und war an zwei Gegentoren beteiligt.
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(dpa)