Auch bei der EM gibt es immer mal wieder Überraschungen, die das Publikum zum Staunen bringen (und so manchen Experten zu peinlicher Stille zwingen). Denn obwohl die Leistungsdichte höher ist als bei der WM, gibt es auch hier reichlich Underdogs, die zum Lucky Punch ausholen.
Hier sind die fünf größten Überraschungen der EM-Geschichte.
England, England, immer wieder England
- Ganz aktuell hat Island (ein Land mit 330.000 Einwohnern) das Mutterland des Fußballs mit einem überzeugenden 2:1 nach Hause geschickt. Das isländische Teamwork und der volle Einsatz des Teams bei diesem Turnier mögen für manche schon überraschend sein, aber auch bereits durch die Qualifikation marschierte Island souverän.
- Schon 1988 konnte England sich geschichtsträchtig blamieren: Damals ging es gegen Irland. Durch ein frühes Tor von Ray Houghton konnte die irische Mannschaft im ersten Spiel der EM in Führung gehen, es blieb auch der einzige Treffer des Matches. Dabei bediente sich der irische Trainer einiger Tricks, vor allem Spieler mit nur sehr grenzwertig irischen Stammbäumen kamen im Team zum Einsatz. Dass Irland trotzdem ausschied, war da fast egal, schließlich wurde der große Bruder aus England geschlagen.
- Einen der größten Triumphe feierte auch die deutsche Nationalmannschaft in England. Im Sommer 1972 schlug das Team um Netzer und Beckenbauer die Engländer in Wembley. Das war zuvor noch niemals einem deutschen Team gelungen. Der 3:1-Sieg war nur ein Etappenziel auf dem Weg zum Titel – und noch heute gilt die Mannschaft von 1972 als technisch hochklassiges Team.
Plötzlich Europameister – Diese Titelträger hatte keiner auf dem Schirm
- Als Dänemark 1992 Europameister wurde, wurde das Team zunächst nur aufgrund der politischen Unruhen in Jugoslawien berufen. Der (inzwischen widerlegte) Mythos besagt, dass die Spieler alle schon Burger aßen und den Urlaub genossen. Das entspricht zwar nicht der Wahrheit, wie die Spieler von Danish Dynamite immer wieder untermauerten, doch offensichtlich gaben ihnen die Urlaubstage Kraft. Im Finale schalten die Dänen sogar Weltmeister Deutschland aus.
- Noch skurriler als Dänemark ist der Erfolg der Griechen 2004. Ein absurdes Team aus Underdogs, ein Spielstil aus dem Geschichtsunterricht und Rehhagel als Trainer-Dino auf der Bank. Im Finale spielt das Defensivbollwerk Griechenland gegen Gastgeber Portugal. Doch Manndeckung und Libero halten auch die portugiesischen Angriffe ab und ein Kopfball von Charisteas stürzt Legende Figo ins Tal der Tränen – und macht aus Rehhagel Rehakles.
Der Fußball steckt voller absurder, kleiner Randgeschichten. All dies zeigt, wie dicht die Leistungen beieinander sind und wie viel Teamwork und Kampfgeist ausmachen können.
Oder vielleicht sollte einfach noch einmal die Rolle Englands bei einem großen Turnier überdacht werden…
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