Frankfurt/Main – Arne Gabius lief mit einem Lächeln und in Siegerpose über die Ziellinie: Beim Frankfurt-Marathon feierte der 37- Jahre alte Wahl-Stuttgarter als Neunter in 2:11:45 Stunden nach einem schwierigem Jahr einen persönlichen Erfolg.
«Ich bin super zufrieden, wollte Platz für Platz gut machen und mich nicht hinten reinhängen», sagte Gabius, der nach der Hälfte der Strecke noch auf Rang 25 lag. Sieger wurde der Äthiopier Kelkile Gezahegn in 2:06:37 Stunden vor Martin Kosgey aus Kenia (2:06:41).
Bei kühler Witterung war Gabius mit Mütze und Armwärmer ins Rennen gegangen – und wurde von Bahnläufer Richard Ringer 31 Kilometer lang als Pacemaker gezogen. «Danke an Richard! Hier wurde der Beginn einer Straßenkarriere gelegt», lobte Gabius den Europacupgewinner über 10.000 Meter. «Ich muss mich anstrengen und im nächsten Jahr den Rekord nach oben schrauben, sonst ist er in Gefahr.» Der gebürtige Hamburger hatte 2015 am Main den deutschen Rekord auf 2:08:33 verbessert. In diesem Jahr hat er beim Boston-Marathon vorzeitig aufgegeben.
«Ich will die Bahn-Karriere bis zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio fortsetzen und dann auf die Straße wechseln», kündigte Ringer, der EM-Zweite von 2016 über 5.000 Meter an. «Ich habe auf der Bahn noch einiges vor: Bei der WM 2019 oder Olympia ins Finale kommen.»
Großes Ziel von Gabius sind ebenfalls die Tokio-Spiele. «Mit Olympia habe ich noch eine Rechnung offen», sagte er. Denn 2012 in London schied er über 5.000 Meter im Vorlauf aus und die Rio-Spiele 2016 musste er wegen einer Erkrankung absagen. Endstation seiner Karriere soll für den Lauf-Routinier Japan nicht werden: Er will «noch zwei bis vier Jahre» weiter rennen.
Auch für Katharina Heinig soll Tokio der nächste sportliche Höhepunkt werden. Die Wahl-Frankfurterin hatte sich nach einem nicht geglückten Auftritt bei der Heim-EM in Berlin (16. Platz) kurzfristig für einen Start in Frankfurt entschieden. In 2:29:55 Stunden lief sie auf Rang 14. Einer wegen des Frankfurt-Starts verschobene Fuß-Operation will sie sich nun schnell unterziehen, um dann das Projekt Tokio 2020 anzugehen. Auf die Leichtathletik-WM 2019 in Doha wird Heinig ebenso wie Gabius verzichten, um sich auf die Olympia-Qualifikation zu konzentrieren.
In einer eigenen Klasse und schnell wie seit 2015 nicht mehr in Frankfurt liefen drei Äthiopierinnen. Dabei stellte Meskerem Assefa bei ihrem Sieg in 2:20:36 Stunden einen Streckenrekord auf. Sie blieb deutlich unter der sechs Jahre alten Bestmarke von Meselech Melkamu (2:21:01).
Fotocredits: Silas Stein,Silas Stein,Silas Stein
(dpa)