Freiburg – Das Aufbauprogramm für Manchester City begann André Schubert noch auf dem Rasen. Jeden seiner frustrierten Spieler klatschte der Trainer von Borussia Mönchengladbach nach dem 1:3 (1:0) beim Aufsteiger SC Freiburg ab.
Zum Auftakt der Champions League am Dienstag (20.45 Uhr) soll die schwache Vorstellung im Breisgau vergessen sein. «Manchester ist ein völlig anderes Spiel. Wir werden das Spiel in Freiburg analysieren und es das nächste Mal besser machen», sagte der 45-Jährige.
Die erste Pflichtspielniederlage seit dem 15. April 2015 soll nach dem Willen der Gladbacher Verantwortlichen so schnell wie möglich keine Rolle mehr spielen. «Wir sind nicht so vermessen, zu denken, wir spielen in der Bundesliga jeden an die Wand», sagte Manager Max Eberl. «Fußball spielen können wir, nur das andere muss wieder dazu kommen», betonte er vor dem Duell mit dem von Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola trainierten Spitzenteam aus der englischen Premier League.
City geht mit dem Selbstvertrauen aus dem 2:1 im Stadtduell mit Manchester United in die Partie. «In Manchester sind wir der Außenseiter. Am besten machen wir das dann mit dem gleichen Ergebnis», sagte André Hahn.
Wie ein Außenseiter den Favoriten ärgern kann, bekamen die Gladbacher in Freiburg eindrucksvoll vorgeführt. «Freiburg wollte es mehr als wir», analysierte Eberl trocken. Nach der glücklichen Führung durch Thorgan Hazard (35. Minute) drehten Maximilian Philipp (54./85.) und Nils Petersen mit einem verwandelter Foulelfmeter (88.) die Partie und besiegelten Mönchengladbachs erste Niederlage nach vier Pflichtspielsiegen. Saisonübergreifend war es die erste Pleite nach acht Siegen in Serie.
Damit nicht zwangsläufig schon am Dienstag die nächste folgt, muss die Borussia mehr anbieten. «Was wir heute gezeigt haben war viel zu wenig – in der Bundesliga und auch im Hinblick auf die Champions League», sagte Neuzugang Jannik Vestergaard. «Das war ein ganz schlechter Tag für uns. Es ist bitter, wenn man so gut in die Saison gestartet ist», meinte Hahn.
Manager Eberl versuchte die Niederlage im Breisgau als «Betriebsunfall» zu werten. «Die Bundesliga bleibt unser Kerngeschäft. Das ist die Liga, die uns den Erfolg gebracht hat. Das Spiel in Manchester ist erst einmal egal. Das ist ein Highlight, das wir genießen wollen», sagte Eberl gelassen.
In der schweren Gruppe C der Königsklasse, mit Manchester City, dem FC Barcelona und Celtic Glasgow, wollen die Borussen nun ein anderes Gesicht zeigen. Davon, dass das gelingt, ist zumindest Stürmer Raffael überzeugt. «Mir ist nicht bange vor Manchester, das wird ein ganz anderes Spiel. Wir haben vor keiner Mannschaft Angst», sagte er.
Womöglich helfen dabei auch die Tugenden aus den vergangenen Jahren: «Wir werden anders wahrgenommen. Wir müssen uns daran erinnern, wie wir es die letzten Jahre gemacht haben. Da waren wir unangenehm mit kratzen, beißen und spucken», sagte Eberl.
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(dpa)