Mönchengladbach (dpa) – Der Rübenacker vom Niederrhein sorgte nach dem Schlusspfiff bei Gewinnern wie Verlierern für Verdruss. «Der Platz war fast so gut wie bei mir im Garten», lästerte Borussia Dortmunds Mario Götze nach dem 1:0 (1:0) in Mönchengladbach.
«Die ersten 20 Minuten waren wie Eiskunstlaufen.» Nach 22 Minuten hatte Götze die Schuhe gewechselt. Sein Teamkollege Sokratis empfand den komplett ramponierten und notdürftig mit Rasenquadraten geflickten Untergrund gar als «Skandal». BVB-Trainer Peter Stöger sprach von einer «katastrophalen Wiese».
In der Tat war es ein Glück, dass sich auf diesem Spielfeld kein Spieler ernsthaft verletzte. Schon beim Anpfiff sah der Rasen so schlimm aus, dass kurzzeitig offenbar eine Spielabsage im Raum stand. Nach 90 umkämpften Minuten gab es auf den 111 x 72 Metern kaum noch grüne Stellen.
Das sorgte auch bei der heimischen Borussia aus Mönchengladbach für Frust. Als Ausrede für die Niederlage missbrauchte zwar niemand die Umstände, doch Manager Max Eberl versicherte: «Absichtlich machen wir das sicher nicht. Dann würden wir uns ja selbst schwächen. Wir sind ja eine Mannschaft, die Fußball spielen will.»
Warum der Platz in einem solch schlechten Zustand war, war für Nationalspieler Matthias Ginter trotz einiger frostiger Tage unter der Woche ein Rätsel. «Ich verstehe das überhaupt nicht», sagte der Ex-Dortmunder und heutige Gladbacher: «Es gab in diesem Jahr erst drei Spiele hier und international sind wir nicht dabei. Warum ist das dann so ein Acker?» Das Warum beschäftigte Eberl am Sonntagabend nicht mehr. Er versprach nur: «Der Rasen wird ausgetauscht. Anders geht es ja nicht. Das ist ja nicht bundesligawürdig.»
Das Problem mit der Wiese hatten die Profis von Borussia übrigens nicht exklusiv. Sämtliche Naturrasenplätze in Mönchengladbach sind von der Stadt noch bis Mittwoch gesperrt.
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