Auckland – Das neue Tennis-Jahr hat für Julia Görges genauso erfolgreich begonnen wie das alte. Mit der Titelverteidigung beim Turnier im neuseeländischen Auckland ist die deutsche Nummer zwei erneut perfekt in die Saison gestartet und eine Woche vor den Australian Open stark in Form.
Nach dem schwer erarbeiteten 2:6, 7:5, 6:1 gegen die kanadische Überraschungsfinalistin Bianca Andreescu bekam Görges als Trophäe für ihren siebten Turniersieg wieder einen traditionellen Maori-Umhang. Bis es soweit war, musste die 30-Jährige aber hart kämpfen und die beim Stand von 4:5 im zweiten Satz drohende Niederlage abwenden. «Ich habe meine Erfahrung ausgespielt. Ich habe alles reingelegt und in den wichtigen Momenten versucht, eine Wende zu meinen Gunsten zu erzwingen», sagte die Wimbledon-Halbfinalistin bei der Siegerehrung.
Die vor drei Jahren nach Regensburg gezogene Schleswig-Holsteinerin dankte ihrem Team, das maßgeblich zu den seit längerem konstant guten Leistungen seit dem Ortswechsel beigetragen habe. «Es hat mir sehr geholfen, auch mit solchen Situation klarzukommen», betonte Görges, die unter dem sommerlichen Abendhimmel am anderen Ende der Welt auch wieder ihre Emotionen zeigte.
Das half auch während ihres schon dritten Finales bei der mit 250.000 Dollar dotierten Veranstaltung. Görges war gewarnt, denn die erst 18 Jahre alte Andreescu hatte nach überstandener Qualifikation in Venus Williams aus den USA und Caroline Wozniacki aus Dänemark bereits zwei Stars sensationell bezwungen. Andreescu ist bisher nur die Nummer 152 der Weltrangliste und wäre bei einem Erfolg erstmals unter die Top 100 der Welt vorgestoßen.
Auch Görges lag mit 0:4 im verlorenen ersten Satz schnell deutlich hinten. Danach fand sie besser in die Partie, schlug stärker auf und holte sich mit einem sofortigen Break eine 2:0-Führung im zweiten Durchgang. Andreescu konterte aber zum 4:5, ehe sich Görges gegen die müder wirkende Außenseiterin doch noch durchsetzte. «Bianca hat es mir sehr schwer gemacht», räumte die als Nummer 14 der Welt ins neue Jahr gestartete Görges ein, nachdem sie nach 1:45 Stunden ihren dritten Matchball verwandelt hatte.
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(dpa)