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Größter Erfolg der Karriere: Maria gewinnt auf Mallorca

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Calviá – Noch fassungslos vor Freude nahm sie bei brütender Hitze einen Schluck aus ihrer Flasche und strahlte voller Genugtuung in die Kameras: Tatjana Maria hat mit 30 Jahren zum ersten Mal ein Einzel-Endspiel auf der WTA-Tour der Tennisspielerinnen gewonnen.

Die in Kalifornien lebende Bad Saulgauerin bezwang am Sonntag auf Mallorca die an Nummer drei gesetzte Lettin Anastasija Sevastova nach 1:35 Stunden mit 6:4 und 7:5. «Es ist der Wahnsinn. Ich kann es noch gar nicht glauben. Einfach ein tolles Gefühl», sagte die Siegerin nach ihrem großen Fight bei rund 30 Grad Celsius der Deutschen Presse-Agentur. Sie kletterte damit in der WTA-Weltrangliste auf Platz 48 – nur zwei Ränge schlechter als ihre bislang beste Platzierung in der Welt vor einem Jahr.

«Vielen Dank an euch alle, vor allen meinem Mann und meiner Tochter Charlotte. Diesen Tag werde ich nie vergessen», sagte die Schwäbin nach der Siegerehrung und dankte via Mikrofon ihren deutschen Fans. Ehemann und Coach Charles Maria spendete kräftigen Applaus, und die kleine Charlotte strahlte bei der Siegerehrung auf seinen Schultern über den Erfolg der Mama.

Im zweiten Satz hatte Tatjana Maria schon mit 0:4 im Hintertreffen gelegen, drehte dann aber das Match durch drei eigene Breakbälle und kassierte mit ihrem Premieren-Erfolg auch 34 677 Dollar Preisgeld. «Ich hatte nur ins Auge gefasst, mich wieder Punkt für Punkt ran zu kämpfen. Aber eigentlich habe ich schon überlegt, was ich im dritten Satz anders mache», gestand sie.

Tags zuvor war Maria bei dem mit 250 000 Dollar dotierten Turnier in Calvia durch einen Sieg über die US-Amerikanerin Sofia Kenin zum ersten Mal überhaupt in ein WTA-Einzelfinale eingezogen.

Titelverteidigerin Sevastova hatte auf ihrem Weg ins Endspiel unter anderen die Stuttgarterin Antonia Lottner im Achtelfinale ausgeschaltet. Carina Witthöft war in derselben Runde bei der Rasen-Veranstaltung in Calviá gegen Maria unterlegen, die an Nummer zwei gesetzte Angelique Kerber war gleichfalls vorzeitig gescheitert.

Bereits vor zehn Jahren hatte die deutsche Fed-Cup-Spielerin Maria nach einer Lungenembolie und dem Tod ihres Vaters vor dem Rückzug aus dem Tennis-Zirkus gestanden, nun steuert sie beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon ab kommender Woche ihre bisher beste Platzierung in der Weltrangliste an. Im Vorjahr hatte sie sich auf Platz 46 nach vorn gekämpft, vor den Mallorca Open rangierte die deutsche Nummer drei nach Angelique Kerber und Julia Görges noch auf Platz 79 des Rankings.

Maria, die schon seit 2006 zum Fed-Cup-Team gehört, hatte 2013 eine Pause wegen der Geburt ihrer Tochter eingelegt, feierte aber schon ein Jahr später ein starkes Comeback auf der WTA-Tour. Ihr Ehemann und Trainer sowie die kleine Charlotte versüßen ihr inzwischen die anstrengenden Reisen auf der Profi-Tour, in der sie allein im Vorjahr 33 Turniere bestritt.

Ihre bisher größten Erfolge hatte Maria bisher im Doppel mit drei WTA-Finalsiegen gefeiert. Zuletzt gewann sie im Februar das Turnier von Acapulco an der Seite der Britin Heather Watson.

Fotocredits: Thomas Reinier
(dpa)

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