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Guter Start für deutsches Quartett – Aus für Haas

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London – Jetzt also auch der letzte Auftritt in Wimbledon: Auf seiner emotionalen Abschiedstournee hat Tommy Haas einen weiteren Achtungserfolg verpasst. Beim traditionsreichsten aller Tennisturniere schied der 39-Jährige in der ersten Runde aus.

Dem belgischen Qualifikanten Ruben Bemelmans unterlag der gebürtige Hamburger nach 2:40 Stunden 2:6, 6:3, 3:6, 5:7. Nur Sekunden, nachdem die Niederlage besiegelt war, verließ Haas unter dem freundlichen Applaus und einigen «Tommy»-Rufen den Außenplatz 16.

Vier andere deutsche Profis dagegen sorgten an einem unterhaltsamen Eröffnungstag bei dem Rasen-Klassiker in London für einen vielversprechenden Auftakt. Die Routiniers Florian Mayer und Dustin Brown, der lange verletzte Peter Gojowczyk und die aufstrebende Fed-Cup-Spielerin Carina Witthöft erreichten die zweite Runde. Für die ehemalige Finalistin Sabine Lisicki, Andrea Petkovic und Philipp Kohlschreiber ist das Turnier schon nach der ersten Runde beendet.

Lisicki verlor gegen die Kroatin Ana Konjuh 1:6, 4:6. Petkovic musste sich der an Nummer acht gesetzten Slowakin Dominika Cibulkova 3:6, 6:3, 7:9 geschlagen geben. Kohlschreiber unterlag dem den an Position sieben eingestuften Kroaten Marin Cilic 4:6, 2:6, 3:6.

Auch Haas fand gegen die Nummer 124 der Welt aus dem belgischen Maasmechelen nicht die richtigen Mittel. Zwar wehrte sich der Wildcard-Starter Haas lange gegen die sich abzeichnende Niederlage. Im vierten Satz legte er sich ganz wie zu alten Zeiten lauthals schimpfend und gestikulierend mit dem Stuhlschiedsrichter an.

Doch die wechselvolle Wimbledon-Geschichte mit Verletzungen, Aufgaben und Krankheiten, aber auch dem begeisternden Halbfinal-Einzug 2009 endete am frühen Abend des 3. Juli 2017 – 20 Jahre nach Haas‘ erstem Auftritt als 19-Jähriger an der Church Road.

Brown dagegen steht zwei Jahre nach seinem Coup gegen Rafael Nadal erneut vor einem reizvollen Wimbledon-Duell. Der 32-Jährige aus Winsen/Aller fordert am Mittwoch in der zweiten Runde auf dem Center Court den Titelverteidiger und Weltranglisten-Ersten Andy Murray heraus. «Davon hat man als Kind geträumt. Gegen die Nummer eins der Welt bei dessen Heim-Grand-Slam zu spielen. Das ist ein Match, auf das ich mich freue», sagte Brown. 2015 hatte der Deutsch-Jamaikaner mit den Dreadlocks mit seinem Zweitrunden-Sieg gegen Nadal für eine der größten Überraschungen der jüngeren Turniergeschichte gesorgt.

Kurz bevor die Partien wegen Regens unterbrochen werden mussten, setzte sich Brown gegen den Portugiesen Joao Sousa mit 3:6, 7:6 (7:5), 6:4, 6:4 durch. Murray gewann ohne Mühe 6:1, 6:4, 6:2 gegen Alexander Bublik aus Kasachstan. «Es ist eine Ehre, gegen ihn zu spielen», sagte Brown mit Blick auf das Match am Mittwoch.

Erst einmal stand er dem Wimbledonsieger von 2013 und 2016 gegenüber – bei den US Open 2010 in der zweiten Runde. Damals unterlag Brown dem Schotten glatt in drei Sätzen. «Es ist sieben Jahr her, und es war nicht auf Gras», scherzte Brown und betonte: «Ich muss versuchen, ihn aus seiner Komfortzone herauszuholen.»

Mayer profitierte von der Aufgabe seines Gegners Viktor Troicki. Der Serbe konnte nach dem mit 1:6 verlorenen ersten Satz nicht mehr weiterspielen. Mayer bekommt es jetzt mit Kohlschreiber-Bezwinger Cilic zu tun. Der Münchner Qualifikant Gojowczyk siegte gegen den Rumänen Marius Copil 7:6 (7:5), 2:6, 6:3, 6:1 und erreichte erstmals seit den US Open 2014 wieder die zweite Runde eines Grand Slams. Gojowczyk trifft nun auf den Spanier Roberto Bautista Agut.

Witthöft gewann gegen die an Nummer 26 gesetzte Kroatin Mirjana Lucic-Baroni 6:3, 5:7, 8:6. Die 22 Jahre alte Hamburgerin holte im dritten Satz einen 0:5-Rückstand auf und siegte nach 2:13 Stunden. Ihre nächste Gegnerin ist die Weißrussin Aryna Sabalenka.

Fotocredits: Benoit Doppagne,Friso Gentsch,Alastair Grant,Alastair Grant,Alastair Grant
(dpa)

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