Wintersport

Guter Start für Nicole Schott bei Eiskunstlauf-EM

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Ostrau – Nicole Schott ballte ihre Fäuste und freute sich unbändig über Platz neun zum Einstand in die Eiskunstlauf-Europameisterschaften. Nach einer Verletzung lief die 20-Jährige in Ostrau fast fehlerfrei.

Die Vorjahres-Siebte Nathalie Weinzierl aus Mannheim erwischte dagegen einen schlechten Tag und rangiert vor dem Finale am Freitag auf Platz 22. Die beste der beiden Läuferinnen wird die Deutsche Eislauf-Union (DEU) bei den Weltmeisterschaften im März in Helsinki vertreten.

Besonders umjubelt war das Comeback der Italienerin Carolina Kostner (72,40 Punkte) nach zweijähriger Zwangspause auf Platz drei. In Führung ging Weltmeisterin Jewgenija Medwedjewa (78,92) vor ihrer russischen Teamkollegin Anna Pogorilaja (74,39).

Schott war zufrieden mit ihrer Tango-Kurzkür, nachdem sie bei den deutschen Meisterschaften noch wegen eines Muskelfaserrisses gefehlt hatte. «Es war noch etwas wackelig, aber ich habe zwei Wochen gar nicht belasten können», erklärte die Essenerin, die nach dem Eingangs-Rittberger das Eis mit der Hand touchierte. Ihre kombinierten zwei dreifachen Toeloops waren einwandfrei. Dafür gab es gute 56,88 Punkte.

«In Anbetracht der Umstände bin ich richtig stolz auf sie», sagte Trainer Michael Huth. «Sie hat trotz der Verletzung den Glauben nie verloren». Seine Schülerin habe in den vergangenen zwei Jahren, als sie zu ihm nach Oberstdorf kam, enorme Fortschritte gemacht. «Sie ist mehr zur Athletin gereift», sagte Huth, der auch Kostner betreut. Die Olympia-Dritte von Sotschi trainiert zwar hauptsächlich beim russischen Starcoach Alexej Mischin in St. Petersburg, holt sich aber immer wieder Rat bei ihrem langjährigen Coach.

Die 29 Jahre alte Weltmeisterin von 2012 erwischte wegen der fehlenden Weltranglistenpunkte eine frühe Startnummer – was das Preisgericht in seiner Benotung aber nicht störte. Ihre Sprünge waren ohne Fehl und Tadel, ihr Ausdruck eine Klasse für sich. «Es war ein bisschen schwierig, aber ich war so enthusiastisch, dass die Freude größer war als die Nervosität», sagte Kostner, die während ihrer Dopingsperre Kunstgeschichte studiert hatte. Sie hatte den Doping-Kontrolleuren nicht den wahren Aufenthaltsort ihres damaligen Freundes, des Gehers Alex Schwazer, genannt.

Weinzierl leistete sich in der Kurzkür zur Filmmusik «Welcome to Burlesque» viele Fehler: Die Kombination aus Dreifach-Lutz und Toeloop war verwackelt, danach sprang sie den Rittberger nur doppelt. Dafür bekam sie keinen Punkt, weil das Element dreifach gesprungen werden muss. «Ich habe keine Erklärung, im Training war alles gut», sagte die deutsche Meisterin nach nur 48,70 Punkten.

Fotocredits: Monika Skolimowska
(dpa)

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